Durch die Verzögerung beim Bau des Humboldt Forums steigen die Kosten für das rekonstruierte Berliner Stadtschloss auf 644,2 Millionen Euro. Der Mehrbedarf liege bei 49,2 Millionen Euro, hieß es am Mittwoch bei der Stiftung Humboldt Forum. Die neue Kostenprognose findet sich in einer Vorlage des Bundesfinanzministeriums für den Haushaltsausschuss des Bundestages.
Die Kostenobergrenze lag zuletzt bei 595 Millionen Euro. "In Folge der seit 2015 anhaltend gestörten Bauabläufe, insbesondere in der Gebäudetechnik, können zusätzlich anfallende Kosten projektintern nun nicht mehr ausgeglichen werden", heißt es in der Aufstellung, die der Deutschen Presseagentur vorliegt. Tatsächlich erforderlich sind 37,7 Millionen Euro mehr, weil die Stiftung wegen der späteren Eröffnung Vorsteuern in Höhe von 11,5 Millionen Euro nicht bezahlen muss.
Bund trägt die Mehrkosten
Die Mehrkosten entfallen komplett auf den Bund. 2011 hatten Bund und Land vereinbart, dass sich Berlin nicht an Mehrkosten des Baus beteiligt. Damit bleibt der Berliner Anteil bei 32 Millionen Euro. Ursprünglich sollte das Humboldt Forum weniger als 500 Millionen Euro kosten und in diesem November eröffnet werden.
Vor fünf Monaten war der Start dann auf September 2020 verschoben worden. "Wir halten an der Zielstellung September fest", hieß es am Mittwoch bei der Stiftung. Die Eröffnung solle dann in drei Etappen bis Sommer 2021 erfolgen. Im dem 40.000 Quadratmeter umfassende Kultur- und Ausstellungszentrum wird die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit ihren Museen die meisten Flächen bespielen, auch das Land Berlin und die Humboldt-Universität ziehen mit Ausstellungen in das Forum.