Michel Gondrys Filmfabrik in Frankfurt

Großes Kino

Der französische Regisseur Michel Gondry verwandelt das Filmmuseum Frankfurt in eine Werkstatt für Kinobegeisterte

"Kreativität", davon ist Michel Gondry überzeugt, "existiert überall. Nicht nur in den geschlossenen Zirkeln der Privilegierten, die wie ich das Glück haben, einen kreativen Job zu machen." Ab dem 14. September verwandelt der französische Regisseur ("Vergiss mein nicht", "Anleitung zum Träumen") das Filmmuseum Frankfurt in eine Werkstatt für Filmbegeisterte: In einem Dutzend Filmsets können Besucher innerhalb von drei Stunden ein eigenes Projekt entwickeln und drehen. "Die Teilnehmer müssen ihre Imagination benutzen, um ihre Ideen umzusetzen", sagt Gondry im Gespräch mit Monpol. "Das führt zu Überraschungen und Spaß. Und die Angst vor der Schauspielerei wird durch allgemeines Gelächter überwunden."

Gondry hat mit seiner "Home Movie Factory" seit 2008 bereits an zwölf Orten weltweit Station gemacht. Nach den Dreharbeiten zu "Abgedreht" – eine Komödie über zwei Nerds, die Filmklassiker nachdrehen – habe die Idee Gestalt angenommen, erzählt er. Auch erinnert das Projekt an den kommunalen Gemeinschaftsgeist seiner Musik-Doku über Dave Chappelles "Block Party". Man könne von einer Utopie sprechen, sagt Gondry. Oder einfach: "Eigenverantwortliche Menschen kommen zusammen, es gibt keinerlei Autoritäten. Die Geburt der Welt aus der gemeinschaftlichen Imagination von Menschen, die einander nicht kennen."