Marina Abramovic


Mehr Schmerzen als Marina Abramovic´ hat sich wohl kaum je eine Künstlerin selbst zugefügt. Sie hat sich in den vergangenen 30 Jahren selbst ausgepeitscht, mit Messern traktiert, sie hat stundenlang Rinderknochen geschrubbt und ist entlang der Chinesischen Mauer gewandert. Gerade ist sie dabei, in New York ein Zentrum für Performance-Kunst aufzubauen, und bevor ihr das MoMA im Jahr 2010 eine große Retrospektive widmet, haben sich Kristine Stiles, Klaus Biesenbach und Chrissie Iles mit dem Phaidon Verlag daran gemacht, eine formidable Monografie vorzulegen. Anders als die vielen Porträts, die man schon über Abramovic´ gelesen hat, hält sich der Text wenig mit der oberflächlichen Gleichung Glamour plus Grausamkeit auf, sondern beschäftigt sich gut bebildert mit ihren Performances und Aktionen. In einem langen Interview fragt Klaus Biesenbach: „Bist du jemals gelangweilt, Marina?“ Und sie sagt: „Nein, eigentlich nie.“