Lichtkunst-Installation

Künstlergruppe lässt "Fake Star" über Wittenberg schweben

Mit einem künstlichen Stern thematisiert eine Künstlergruppe um Julius von Bismarck in Wittenberg die Auswirkungen des postfaktischen Zeitalters

Die Lichtkunst-Installation "Fake Star" der Künstler Julius von Bismarck, Benjamin Maus und Richard Wilhelmer besteht aus einem Drachen, der sich von einer computergesteuerten Bodenstation circa 100 Meter hoch in die Luft hebt. Er wird vom Wind getragen und straht LED-Licht ab, das seine Energie aus einem Propellergenerator erhält, betrieben aus erneuerbarer Energie.

Als künstlerische Intervention im öffentlichen Raum will der "Fake Star" die Auswirkungen des postfaktischen Zeitalters und unser kollektives Verständnis von Wahrheit thematisieren. Seitens Veranstalter heißt es: "Im Zeitalter digitaler Medien werden Fakten und Glaubwürdigkeit vor allem am eigenen sozialen Umfeld und/oder daran gemessen, worauf sich die (oftmals vermeintliche) Mehrheit einigt. Schon die Behauptung der Existenz eines falschen Sterns stellt die Wahrhaftigkeit jedes Einzelnen echten Sterns in Frage. Durch den prüfenden Blick nach oben nehmen wir das Himmelszelt bewusst wahr. So werden die Sterne selbst zu aktiven Protagonisten und zum Teil des Kunstwerks."

Initiiert hat das Projekt die Energieavantgarde Anhalt, hinter der der gleichnamige Verein steht, sowie die Kooperation "dynamis", ein Zusammenschluss der "innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft", der "100 prozent erneuerbar stiftung" und dem "Institut for Advanced Sustainability Studies".

Der "Fake Star" wird am Mittwoch, den 11. April, um 18.30 Uhr, in Anwesenheit der Künstler in der Lutherstadt Wittenberg (Hallesche Straße Ecke Elbstraße) eingeweiht und ist bis zum 14. April zu sehen. Im Anschluss wandert er anlässlich der Ausstellung "Im Zweifel für den Zweifel" ins NRW Forum nach Düsseldorf.