Online-Petition

Künstler fordern Beatrix Rufs Rückkehr ans Stedelijk

Foto: dpa
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Beatrix Ruf 2016 in Berlin

Eine Gruppe namhafter Künstler, Galeristen und Kulturschaffender fordert in einer Online-Petition die Rückkehr der zurückgetretenen Direktorin Beatrix Ruf ans Amsterdamer Stedelijk Museum

Die Unterzeichner behaupten, Ruf sei zu unrecht für gewisse Beziehungen "bestraft" worden, die ihr zuvor die Ernennung zur Direktorin des Museums überhaupt erst ermöglicht hatten. "Wir drücken unsere gemeinsame Bestürzung über ihren Rücktritt vom Stedelijk Museum aus und bekräftigen unsere volle Unterstützung für eine solch außergewöhnliche Stimme in der zeitgenössischen Kultur", heißt es laut "Frieze" zu der Petition. Zu den Unterzeichnern gehören Marina Abramović, Rem Koolhaas, Sadie Coles, Wolfgang Tillmans, Stefan Kalmár, Philip Glass, Laurie Anderson und Joep van Lieshout.

Ruf war im vergangenen Jahr wegen umstrittener Nebentätigkeiten von ihrer Position als Direktorin des renommierten Amsterdamer Ausstellungshauses zurückgetreten. Sie hatte verschwiegen, dass sie auch ein eigenes Beratungsunternehmen für Kunstsammler leitet. Zu ihren Kunden gehörten auch Leihgeber des Museums. Das Unternehmen erzielte 2015 rund 430.000 Euro Gewinn. Die 57-jährige Deutsche war zurückgetreten, um möglichen Schaden für den Ruf des Museums abzuwenden, hieß es damals in der Erklärung des Museums.

Zu der Kontroverse sagte Ruf, dass eine Million Schweizer Franken (rund 866.000 Euro) und damit ein Großteil des Geldes, das sie für ihre Firma Currentmatters erhalten habe, von einem ehemaligen Auftraggeber, dem Schweizer Verleger und Sammler Michael Ringier, als Bonus zum Ende des Beschäftigungsverhältnisses ausgezahlt worden sei, bevor sie als Direktorin beim Stedelijk angefangen habe. Deshalb sei es eine "falschen Annahme", dass die 430.000 Euro Gewinn, die ihre Firma für das Jahr 2015 den niederländischen Steuerbehörden meldete, auch im Jahr 2015 erwirtschaftet wurde, als sie schon Direktorin des Museums war.