Sotheby's-Auktion

Karl Lagerfelds Nachlass wird versteigert

Der Modedesigner Karl Lagerfeld wohnte, wie er lebte: spleenig, offen für Experimente, unsentimental. Nun werden große Teile seines Nachlasses bei Sotheby's in Monaco und Paris versteigert  

Die historische Villa westlich von Paris atmete den großbürgerlichen Geist der Belle Époque, mit Möbeln der Designer Bruno Paul und Gerhard Schliepstein und frühmodernistischer Werbegrafik vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Das Penthouse in Monte Carlo richtete Karl Lagerfeld komplett mit den verspielten, knallbunten Möbeln der Memphis-Bewegung aus den 1980er-Jahren ein. Im Appartement am Quai Voltaire mit Blick auf die Seine wiederum herrschte der kühle Futurismus der Jahrtausendwende, viel Edelstahl, Glas und Chrom und kaum Farben. Karl Lagerfeld wohnte, wie er lebte: spleenig, offen für Experimente, unsentimental.

Anfang Dezember versteigert Sotheby’s den Nachlass des im Februar 2019 verstorbenen Designers: rund 1000 Stücke aus seinen Wohnungen und Häusern in Monaco und Frankreich, darunter zeitgenössisches Design von Marc Newson, Ron Arad und Gino Sarfatti, Art-déco-Stücke von Louis Süe oder André Mare, eine Balloon-Dog-Edition von Jeff Koons, drei Rolls-Royce, Fressnäpfe seiner geliebten Katze Choupette und vieles mehr.

"Ich sammle gern, aber ich bin nicht verrückt danach, Sachen zu besitzen", sagte Lagerfeld einmal. "Es begeistert mich, neue Dinge zu entdecken. Aber am Ende entwickelt sich nur eine Ansammlung, die ich loswerden will." Der erste Teil der Auktion findet vom 3. bis 5. Dezember in Monaco statt, der zweite Teil in Paris am 14. und 15. Dezember, im Frühjahr 2022 folgt die finale Auktion in Köln.