Kunstbiennale 2022

Jonathas de Andrade bespielt brasilianischen Pavillon in Venedig

Jonathas de Andrade bespielt den brasilianischen Pavillion
Foto: Jéssica Bernardo

Künstler Jonathas de Andrade

Ein weiterer Name für die 59. Venedig-Biennale ist bekannt geworden: Jonathas de Andrade wird den brasilianischen Pavillon gestalten. In seinem Werk treffen sich die Geschichte der Sklaverei und die digitale Gegenwart

Jonathas de Andrades Installationen, Fotos und Videografien wurden unter anderem im Museum of Contemporary Art Chicago und im Museo Jumex Mexiko City ausgestellt. Außerdem nahm er 2010 an der São-Paulo-Biennale und 2019 an der Istanbul-Biennale teil. In seinen Werken thematisiert der 39-jährige Künstler die Vergangenheit und Gegenwart seines Heimatlandes, mit besonderem Fokus auf die Kolonialzeit und Sklaverei. "Ich tauche in dieses Feld der Erinnerungen ein", sagt er selbst. "Es handelt sich um eine Vergangenheit, mit der ich nicht vertraut bin, die ich wie ein Territorium betrachte, einen Ort, an dem ich eine Art Amnesie nachspielen kann, ein oft gewalttätiger Pinselstrich zwischen heute und gestern. Kunst hilft mir, mich dem zu nähern und darauf zu reagieren, was mich provoziert. Es hilft mir auch, auf dem Weg zu mehr Ganzheitlichkeit zu gelangen."

De Andrades lebt in Recife (Brasilien), einem Ort wo sich Kolonialbauten und Wolkenkratzer den Raum teilen müssen. Gerade arbeitet er an einer neuen Installation, die ab dem 23. April im brasilianischen Pavillion bei der Venedig-Biennale präsentiert wird. Ausgewählt wurde de Andrades von Kurator Jacopo Crivelli Visconi.

Bei der Venedig-Biennale 2019 war eine Videoinstallation des Künstlerduos Bárbara Wagner & Benjamin de Burca im brasilianischen Pavillon zu sehen. Diese setzte sich mit der queeren Subkultur des Landes auseinander.

Welche nationalen Pavillons bereits ihre Künstler bekannt gegeben haben, lesen Sie hier.