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Herz aus Gold, Seele aus Stahl

Eine Berliner Foto-Ausstellung blickt auf die rasante Industrialisierung und ihr Erbe im Ruhrgebiet

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Werke des in Münster geborenen Rudolf Holtappel (1923 – 2013). Sie finden sowohl Ergänzung durch die Fotografien von Bernd und Hilla Becher, Joachim Brohm und Jitka Hanzlová als auch durch die Filme des Bildhauers Richard Serra und des Regisseurs Marco Kugel.

Holtappel gilt als einer der bedeutensten Fotografen für das Ruhrgebiet. Über Jahre hinweg porträtierte er dessen Entwicklung, die in enger Verbindung zum Berbau und der Stahlindustrie steht. Dem Fotografen, der selbst im Ruhrgebiet lebte, gelang es, mit seinen Fotografien hinter die industrielle Fassade zu blicken und somit Momente des Unerwarteten offenzulegen.

Von einem anderen Blickwinkel zeigt sich das Ruhrgebiet in den Fotografien des Künstlerpaares Bernd und Hilla Becher (1931-2007 und 1934-2015). Ihre Schwarz-Weiß-Fotografien, die sich als visuelle Fallstudien verstehen lassen, zeigen die seriell-systematische Darstellung der Zweckarchitektur der Industrie.

Undefinierte Brachflächen und anonyme Gewerbezonen dominieren die Bilder des deutschen Fotokünstlers Joachim Brohm (1955). Damit rückt er den industriellen Aspket des Ruhrgebietes in den Hintergrund. Die in der Tschechei geborene Jitka Hanzlová (1958) hingegen inszeniert, sachlich und zugleich einfühlsam, die kleinen, oft übersehenen Details.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 27. Mai. Eine Auswahl der Fotos gibt es oben in der Bildstrecke.