Experte zweifelt

Engelsgemälde soll Frühwerk von Klimt sein

Foto: dpa
Foto: dpa
Die Brüder Franz Renz (links), Professor für Anorganische Chemie an der Leibniz-Universität, und Josef Renz, Kunsthändler in Österreich, halten einen Röntgenfluoreszenz-Analysator an das Gemälde "Trompetender Putto". Eine internationale Expertengruppe hat nach Angaben von Renz Beweise dafür gefunden, dass das Bild von Gustav Klimt stammt.

Der berühmte Wiener Jugendstilmaler Gustav Klimt (1862-1918) soll der Urheber eines Engelsgemäldes sein, das 2012 in einer Garage in Österreich entdeckt wurde

Das behaupten Wissenschaftler um einen hannoverschen Chemiker nach diversen Analysen und der Restauration des Werkes. Ihre Ergebnisse stellten sie am Mittwoch in Hannover vor, wo das kreisrunde Bild "Trompetender Putto" im Sprengel Museum aus Anlass von Klimts 100. Todestag zu sehen ist.

Die Forscher waren vom Besitzer des Bildes mit ihrer Arbeit beauftragt worden. "Als Bestätigung der Echtheit konnten bereits die Signaturen auf der Rück- und Vorderseite entschlüsselt werden", sagte Chemiker Prof. Franz Renz. Er war von seinem Bruder Josef Renz um Hilfe gebeten worden, dem Kunsthändler gehört das Bild.

Klimt-Experten wie der Vizedirektor des Wiener Museums Belvedere, Alfred Weidinger, bezweifeln aber nach wie vor, dass das Gemälde von Klimt stammt. "An meiner Einschätzung hat sich nichts geändert", sagte Weidinger der Deutschen Presse-Agentur. Er ist sich sicher, dass das Gemälde ursprünglich an der Decke der Hofoper in Wien hing. "Die Hofoper wurde 1869 eröffnet, Klimt war damals 7 Jahre alt", sagte Weidinger.

Der Entwurf des Bildes stammte nach seinen Recherchen von Carl Rahl, Eduard Bitterlich habe dann das Original-Deckengemälde ausgeführt. Die Idee, dass Klimt die Werkzeichnung von Bitterlich als Vorlage benutzt haben könnte, um im Rahmen seines Studiums eine Arbeit danach herzustellen, sei illusorisch.