Künstler gestalten "Lady Dior"-Handtaschen

Ein offener Austausch zwischen Kunst und Mode

Erneut hat das Modehaus Dior seine "Lady Dior"-Handtasche von Künstlerinnen und Künstlern gestalten lassen. Diesmal interpretieren unter anderem Mircea Cantor, Gilbert & George und Mickalene Thomas das ikonische Accessoire neu

Christian Diors Glückszahl war die Acht. Am 8. Oktober 1946 hatte er sein Modehaus gegründet, hat seine erste Modekollektion "En Huit" getauft und der Geburtsort des Hauses Dior liegt im 8. Arrondissement in Paris. Nun wurde seine berühmteste Tasche in der achten Edition von zwölf Künstlern zu einem Kunstwerk gestaltet. Die Lady Dior, benannt nach ihrer Muse Lady Diana, gibt es schon seit 28 Jahren. Sie besticht durch ihr klassisches, zeitloses Design und ist bekannt für die typische Dior-Kannelierung, die durch architektonisch gesteppte Linien im Leder entsteht.

Die Künstler und Künstlerinnen Mircea Cantor, Jeffrey Gibson, Gilbert & George, Ha Chong-Hyun, Lee Kun-Yong, Mariko Mori, Ludovic Nkoth, Hilary Pecis, Mickalene Thomas, Zadie Xa, Michaela Yearwood-Dan und Xu Zhen haben sich dieses Jahr dem berühmten Accessoire in dem "Dior Lady Art"-Projekt gewidmet. Die Kampagne entwickelte sich über die Jahre zu einer Plattform, die die sich hassliebenden Disziplinen Kunst und Mode verbindet und einen offenen Austausch schafft. Gleichzeitig stehen die feinen Handwerkskünste im Fokus, mit denen die eleganten Täschchen bearbeitet werden.

Der US-amerikanische Maler und Bildhauer Jeffrey Gibson lässt in seinen Arbeiten und auf seiner "Lady Dior" marginalisierte Stimmen sprechen. "I can do whatever I choose" steht auf einem seiner bekanntesten Kunstwerke, das aus Perlen besetzen Boxsäcken besteht. Und auch auf einer der von ihm gestalteten Taschen. "Diese neue 'Lady Dior'
symbolisiert mich und meine gesamte Hintergrundgeschichte
", sagt der Multimedia-Künstler, der traditionelle indianische Handwerkskunst mit einer fast psychedelischen Pop-Ästhetik verbindet. "Der Text auf der einen Tasche handelt davon, sich selbst die Erlaubnis zu geben, in einer Welt, in der uns nur allzu oft gesagt wird, wer wir sind und wie wir sein sollen, ungeniert man selbst zu sein", so Gibson. Ihm gefalle DIY-Mode und die damit verbundene Art und Weise, wie Menschen selbstbewusst aus der Masse hervorstechen.

Mit seiner Dior-Tasche tut man das zweifellos und trägt gleichzeitig ein Sammlerstück am Arm. Dessen Botschaft hätte sicher auch Lady Di gefallen, die letztlich so geliebt wurde, weil sie ungeniert sie selbst war.