"Alles hat sich beschleunigt", sagte der Direktor des Ukrainischen Museums in New York der Deutschen Presse-Agentur. "Es gibt weniger Zeit nachzudenken. Alles muss geliefert werden."
Das vor rund 50 Jahren gegründete Museum im East Village in Manhattan, nach eigenen Angaben das größte seiner Art außerhalb der Ukraine, verfügt über eine große Sammlung von Kunst aus dem Land und organisiert wechselnde Ausstellungen - derzeit immer wieder auch mit dem Krieg als Thema. "Das Ziel ist es, das zu spiegeln, was in der Ukraine passiert."
Das Museum liegt mitten in einer Gegend, die auch als "Little Ukraine" bezeichnet wird und in der traditionell viele Einwanderer aus dem Land und ihre Nachfahren leben. "Ich glaube, es gibt in der Gemeinschaft sowohl Traurigkeit als auch Druck. Es ist fast so, als hätte die Gemeinschaft kollektiv einen zu hohen Blutdruck", sagte Doroschenko. Die Menschen checkten ständig die Nachrichten und seien hypersensibel bei dem Thema.
Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs habe sich das Interesse an seinem Museum verändert, sagte Doroschenko. So kämen unter anderem mehr Besucher aus Europa und Asien. Spenden seien allerdings zurückgegangen, weil das Geld nun eher für humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ukraine gegeben werde. Sein Museum arbeite auch mit Kulturinstitutionen in der Ukraine zusammen und unterstütze diese unter anderem bei der Dokumentation und dem Schutz ihrer Sammlungen, sagte Doroschenko. Zum Jahrestag des Beginn des Angriffskriegs am 24. Februar plant das Museum eine öffentliche Diskussionsrunde.