Rückblick 2013

Die Beiträge des Jahres

1.    Chris Dercon „Das Künstlerprekariat sitzt in der Falle“

Der mit Abstand meistgelesene Artikel des Jahres 2013 stammt aus dem Jahr 2010: ein Interview von Holger Liebs mit dem Tate-Chef Chris Dercon, der über das Elend der Projektemacher und Berlin als Ghetto der Kreativen spricht – und über die Frage, ob wir eine Revolution brauchen. Das Interview wurde zehntausendfach angeklickt und geteilt, als die neue Deutsche Bank Kunsthalle in Berlin Künstler einlud, ihre Werke kostenlos auszustellen. Am Tag der Abgabe der Arbeiten bildeten sich am Boulevard Unter den Linden lange Schlangen. Sieht so das Kreativghetto aus?


2.    Mike Brodie fotografiert jugendliche Landstreicher

Anlässlich der Veröffentlichung eines Fotobandes berichteten wir über die beeindruckenden fotografischen Porträts Mike Brodies alias The Polaroid Kidd. Als der US-Amerikaner 2003 das erste Mal auf einen Güterzug sprang, war er 17 Jahre alt. Fünf Jahre lang reiste er zehntausende Kilometer illegal mit der Bahn kreuz und quer durch die USA. Auf diesen Reisen entstanden hunderte Polaroids.


3.    Jonathan Meeses Auftritt in Mannheim

2012 hatte Jonathan Meese bei einer Veranstaltung in Kassel einen Hitlergruß gezeigt – dafür musste er sich 2013 vor Gericht verantworten. Er wurde freigesprochen. Noch bevor es zum Prozess kam, trat der Berliner Künstler auf den Schillertagen in Mannheim auf - und erneut zeigte er den verbotenen Gruß. Würde auch dieser Bühnenauftritt strafrechtlich relevant werden?


4.    Dossier zur Venedig-Biennale

Auf der 55. Kunst-Biennale von Venedig haben Deutschland und Frankreich die Pavillons getauscht, Angola und Tino Sehgal einen Goldenen Löwen gewonnen, waren sogenannte Outsider-Künstler plötzlich keine Outsider mehr, war der Vatikan erstmals mit einem Pavillon vertreten. Die gesamte Monopol-Redaktion war vor Ort und berichtete in einem Dossier und im „Kunst und Leben“-Blog.


5.    Die Monopol-Blogs

In diesem Jahr starteten die Monopol-Blogs vom New Yorker Kunstkritiker Jerry Saltz, der Fotografin Isabelle Graeff, dem Händler und Kurator Kenny Schachter, dem Kurator der kommenden Berlin Biennale, Juan A Gaitan, und der Monopol-Redaktion. Am meisten diskutiert wurden die Polemiken von Saltz gegen den Street-Artist Banksy.


6.    Ein Schelmenstück: Die Deutschlandreise des Andreas Mühe

In seiner September-Ausgabe ging Monopol mit dem Berliner Fotografen Andreas Mühe auf eine Deutschlandreise: Wir präsentierten ein Portfolio aus elf Fotografien. Sie zeigen Situationen, die persönlich und zugleich repräsentativ wirken: eine Regierungschefin auf einer Reise durch ihr Land. Die Bilder haben für einiges Aufsehen gesorgt.


7.    James Franco in Interview

Der Hollywoodstar und Künstler stellte – parallel zur Berlinale – bei seiner Galerie Peres Projects in Berlin aus. Monopol durfte mit Franco sprechen – allerdings nur für fünf Minuten. Und wieder keine Antwort auf die Frage: Wer ist eigentlich dieser James Franco?


8.    Die ersten gezeigten Werke aus der Gurlitt-Sammlung

Einen spektakulären Kunstfund bringt das Magazin "Focus" ans Licht: In der Münchner Wohnung des Kunsthändlersohns Cornelius Gurlitt hatten Steuerfahnder und Staatsanwaltschaft schon im Februar 2012 annähernd 1400 Bilder sichergestellt. Ein Teil der Bilder könnte NS-Raubgut sein. Das Interesse ist groß, als die Staatsanwaltschaft Bilder von den ersten Werken veröffentlicht.


9.    Das Porträt der Herzogin Kate

Das erste offizielle Porträt der Herzogin Kate erlangte fast den gleichen Lachnummern-Status, den 2012 das von einer spanischen Rentnerin übermalte Jesus-Fresko erreichte. Sie sei eben schwierig zu malen, verteitigte sich der Porträtist Paul Emsley. Kate und Ehemann Prinz William immerhin zeigten sich begeistert.


10.    Interview: The Outdoor Co-ed Topless Pulp Fiction Appreciation Society

In New Yorker Parks treffen sich Frauen, um halbnackt Trivialromane zu lesen. Der Blog der "Outdoor Co-ed Topless Pulp Fiction Appreciation Society" wird millionenfach besucht und besitzt prominente Fans wie den Maler Richard Prince. Ein Interview über die visuelle Seite von Schund und Trash und die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau