Klimawandel und Notfälle

Deutschland wirbt bei G20 für Kulturschutz

Die Teilnehmer des G20-Kulturministertreffens sitzen im Kolosseum in Rom an ihren Plätzen. Mit einer umfassenden Agenda zum Kulturschutz und den Auswirkungen des Klimawandels und der Corona-Pandemie sind die Kulturminister der G20-Staaten in Rom zusammengekommen
Foto: Lapresse / Roberto Monaldo/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Die Teilnehmer des G20-Kulturministertreffens sitzen im Kolosseum in Rom an ihren Plätzen. Mit einer umfassenden Agenda zum Kulturschutz und den Auswirkungen des Klimawandels und der Corona-Pandemie sind die Kulturminister der G20-Staaten in Rom zusammengekommen

Deutschlands Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik hat ein sofortiges Handeln im Kulturbereich wegen des Klimawandels gefordert

"Der Klimawandel ist eine ernste Angelegenheit, wo wir jetzt reagieren müssen", sagte Michelle Müntefering der Deutschen Presse-Agentur am Rande des G20-Treffens der Kulturminister in Rom. Deutschland habe unlängst durch Hochwasser Dörfer und damit Menschheitskultur verloren. Andere Länder wie Indien und China machten ähnliche Erfahrungen. 

Die SPD-Politikerin stellte beim Treffen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer ein Programm vor, durch das Kulturgüter in Katastrophenfällen mit technischen Mitteln und Experten geschützt werden sollen. In diesem Herbst sei ein Testeinsatz in der sudanesischen Hauptstadt Khartum geplant, erklärte die 41-Jährige. Bis 2024 soll das Expertennetzwerk ausgebaut sein. In diesem Jahr investiert Deutschland Müntefering zufolge im Rahmen des Programms 1,5 Millionen Euro etwa für Digitalisierung. 

Müntefering zufolge braucht es eine schnelle Einsatztruppe, die weiß, was in Notfällen wie etwa dem Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame zu tun ist. Eine Zusammenarbeit bestehe schon mit dem Deutschen Archäologischen Institut, das Menschen mit der nötigen Expertise auf der ganzen Welt habe. 

Die G20-Staaten beraten in Rom über den Schutz im Kulturbereich sowie die Auswirkungen des Klimawandels und der Corona-Pandemie darauf. Italien hat derzeit den G20-Vorsitz und ist deshalb Gastgeberland. Für Freitagabend war eine abschließende Pressekonferenz geplant. Dort sollte auch eine gemeinsame Erklärung der teilnehmenden Staaten vorgestellt werden.