Portables Holzhäuschen

Dachwohnung

Als Zeichen gegen steigende Mieten haben zwei Berliner Künstler das "Penthouse à la Parasite" entworfen. Das verspiegelte Häuschen ist äußerst genügsam. Und wandert von Dach zu Dach

Das "Penthaus à la Parasit" ist ein kleines, portables Holzhäuschen - und es zieht von Dach zu Dach durch Berlin. Das Haus sei ein Kunstprotest gegen steigende Mieten in der Hauptstadt, sagt Jakob Wirth, der das Projekt seit Frühjahr 2019 zusammen mit einem Freund,  Alexander Zakharov, organisiert. "Statt durch hohe Mieten in die Peripherie vertrieben zu werden, steigt es nach oben auf die Dächer."

"Durch das modulare Bausystem ist unser Haus sehr flexibel. So können wir uns wie ein Parasit an unterschiedliche Wirte, die Hausdächer, andocken", sagt Wirth. Etwa drei bis vier Stunden benötige man, um das 3,6 Quadratmeter große Penthaus aufzubauen. Zuletzt war es auf einem Dach in Berlin-Mitte installiert, um "das Wohnraumthema in zentralster Lage anzusprechen", erzählt der 27-jährige Student.

Nicht warten, machen

Ihm sei bewusst, dass das Penthaus keine reale Lösung für das Wohnraumproblem in der Hauptstadt darstelle, betont Wirth. Aber: "Unsere Aktion soll Menschen inspirieren: Nicht auf Veränderungen warten, sondern selbst verändern." Das sei das Motto.

Vor dem Umzug nach Mitte stand das knapp 500 Kilogramm schwere Holzhaus schon im Bezirk Neukölln und in Bernau bei Berlin. "Wir veranstalten sogar Konzerte oder organisieren ein großes Frühstück auf den Dächern, zu dem alle Nachbarn eingeladen sind", sagt Wirth. Die Panorama-Aussicht auf die Stadt gibt es immer gratis dazu.