China mit wachsendem Kunstmarkt

Nur die USA sind mit einem Marktanteil von 34 Prozent noch größer. Das ergab eine am Montag veröffentlichte Studie zur Entwicklung des Weltkunstmarktes, die jedes Jahr von den Veranstaltern der Kunstmesse TEFAF in Maastricht in Auftrag gegeben wird.

Die Zahl der «sehr wohlhabenden Personen» ist demnach im asiatisch-pazifischen Raum zum ersten Mal in der Geschichte so groß wie in Europa - ihre Privatvermögen seien sogar schon größer. Insgesamt hat sich der globale Markt für Kunst und Antiquitäten im vergangenen Jahr beträchtlich erholt. Im Vergleich zum Tiefpunkt im Jahr 2009 wuchs der Markt 2010 um 52 Prozent auf 43 Milliarden Euro.

Im selben Zeitraum konnte sich der chinesische Kunstmarkt wertmäßig fast verdoppeln. Chinesische Konsumenten trieben nun in vielen Luxussparten das Wachstum an. «Das ist eine ganz spannende Zeit», sagte TEFAF-Sprecherin Britta Fischer. «Das hätten wir uns nicht träumen lassen, dass diese Märkte in der Schnelligkeit aufkommen.»

Die Chinesen sind demnach vor allem an Spitzenkunst aus ihrem eigenen Kulturkreis interessiert. Das sei ein ganz typisches Verhalten, das man auch bei anderen aufkommenden Ländern beobachtet habe, sagte Fischer. «Bis ein Chinese einen Rembrandt kauft, muss ein bisschen was geschehen.»

Zur TEFAF in Maastricht, die als weltweit bedeutendste Messe für Kunst und Antiquitäten gilt, werden vom 18. bis zum 27. März 260 Aussteller aus 16 Ländern erwartet. Zusammen bieten sie mehr als 30 000 Kunstwerke an.

Zu den Höhepunkten gehört das bislang teuerste Rembrandt-Gemälde in Privatbesitz: Für 34 Millionen Euro wird das «Porträt eines Mannes mit den Händen in den Hüften» angeboten. Ein Preisschild von 11,3 Millionen Euro hängt an einer «Blumen pflückenden Frau» von Pierre-Auguste Renoir von 1874. (dpa)