Wie viele Säulen hat noch mal das Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt, vor genau 200 Jahren von dem berühmten Baumeister Karl Friedrich Schinkel als Königliches Schauspielhaus errichtet? In ihrer Großinstallation an der Fassade des Jubiläumsbaus hat die Künstlerin Bettina Pousttchi die Zahl kurzerhand fünf hinzugefügt – nur, dass die neuen Fassadenelemente schwarz-weiß gehalten sind und flach, denn sie sind nichts anderes als ein Fotodruck, der die Wahrnehmung des bekannten Hauptstadt-Wahrzeichens verändert. Im Unterschied zu den historischen Säulen reichen die Kunst-Stelen, die aus eigenen Fotos der Künstlerin angefertigt wurden, weit über den ersten Giebel des Portikus hinaus und bis direkt unter den höherstehenden zweiten Giebel
"Amplifier" heißt Pousttchis monumentale Installation, die noch bis zum 30. Juni zu sehen ist und mit der das Konzerthaus trotz pandemiebedingter Schließung das Jubiläum seiner Architektur feiert. Zu Deutsch bedeutet der Titel: Verstärker. Jetzt warten wir nur noch darauf, dass das Orchester mit der E-Gitarre um die Ecke kommt.