#MeToo-Debatte

Landesman-Klägerin ist eine "Person des Jahres" des "Time"-Magazins

Die Kuratorin Amanda Schmitt, die mit ihrer Anklage wegen sexueller Übergriffe den "Artforum"-Herausgeber Knight Landesman zum Rücktritt zwang, ist eine "Person des Jahres" des US-Magazins "Time"

Mit der Wahl von Frauen, die "das Schweigen brechen", würdigt das Nachrichtenmagazin die Kampagne um den Hashtag #MeToo zur "Person des Jahres". Die ausgewählten Frauen haben mit Enthüllungen über sexuelle Übergriffe von Männern Fehlverhalten anprangert und mutmaßliche Täter bloßstellt. Darunter ist auch die Schauspielerin Ashley Judd, die gemeinsam mit Kolleginnen den Skandal um den Filmproduzenten Harvey Weinstein losgetreten hat, in dessen Folge weitere Übergriffe bekannt wurden.

Die ehemalige "Artforum"-Mitarbeiterin Amanda Schmitt, die heute in New York als Kuratorin und Chefin der Kunstmesse Untitled arbeitet, hat im Oktober Landesman und das US-Kunstmagazin verklagt. Sie wirft dem heute 67-Jährigen vor, sie während der gesamten drei Jahre bei "Artforum" und auch später sexuell belästigt zu haben. Acht weitere Frauen haben sich der Klage angeschlossen. Bislang gibt es noch kein Gerichtsurteil zu den Fällen.

Schmitt erklärte dem "Time"-Magazin: "Die Belästigung begann, als ich am Anfang meiner Karriere stand und gerade nach New York gezogen war. Ich war gerade dabei, meinen Platz in der Kunstfeld zu suchen, meinen Platz in dieser Stadt, meinen Platz als eine Erwachsene an einer Arbeitsstelle. Die Belästigung begann also so früh, und es wurde in dieser Branche toleriert. Als ich dann endlich damit an die Öffentlichkeit getreten bin, habe ich mich gefragt: Warum eigentlich erst jetzt? Ich hatte Angst, dass ich nicht die Kraft aufbringen kann, es aufhören zu lassen. Diese Angst habe ich nicht mehr."

 

Bundeskanzlerin Angela Merkel lobte die Entscheidung des Magazins.