Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Berlin, Frankfurt, Karlsruhe, Prag, Osnabrück und Rostock

Gallery Weekend in Berlin
Am Berliner Gallery Weekend Ende April beteiligen sich dieses Jahr 47 Galerien. Sie zeigen Ausstellungen sowohl von neu zu entdeckenden wie auch von etablierten Künstlerinnen und Künstlern, teilten die Initiatoren am Montag mit. Zu sehen sind etwa Arbeiten von Jonas Burgert, Katja Strunz, Olaf Nicolai, Anselm Reyle und Angela Bulloch. "In dem besonderen Kunstjahr 2017, in dem nach zehn Jahren wieder die Documenta, die Biennale in Venedig und die Skulptur Projekte Münster innerhalb von zwei Monaten eröffnen, freut sich das Gallery Weekend Berlin, die Galerien auf ein Neues als Ort des Austausches und Diskurses zu präsentieren", hieß es. Das Gallery Weekend findet zum 13. Mal statt. (dpa) Mehr in unserem Online-Dossier
Gallery Weekend Berlin, bis 30. April.

Raimund Kummer in Berlin
Das Berliner Gegenwartsmuseum Hamburger Bahnhof stellt den Bildhauer Raimund Kummer (63) in einer neuen Ausstellung vor. Gezeigt werden vier raumgreifende plastische Arbeiten, die sich mit dem Thema Sehen auseinandersetzen und erstmals zusammen in einer Werkschau präsentiert werden, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Kummer war in den 80er Jahren als Mitbegründer der Künstlergruppe Büro Berlin bekannt geworden. Unter dem Motto "Jeder Ort kann ein möglicher Ort für Kunst sein" nutzte er die Großstadt für seine Interventionen und Installationen. So ist in Berlin die Arbeit "Skulpturen der Straße» (1978/1979) zu sehen, die 80 Dias von zufälligen Straßen- und Baustellensituationen zeigt. Die Installation "Mehr Licht" (1991) erinnert mit ihren 101 über den Boden verstreuten Glasobjekten an Augenprothesen. Und "On Sculpture" ist eine grafische Anordnung von 444 Bildern und 6600 Kartons. (dpa)
"Raimund Kummer: Sublunare Einmischung", Hamburger Bahnhof, Berlin, bis 6. August

Sigmar Polke in Berlin
Das Editionswerk des Künstlers Sigmar Polke (1941-2010) wird in Berlin ausgestellt. Die rund 200 Arbeiten aus der Sammlung Kunstraum am Limes sind vom 28. April an im privaten Ausstellungshaus me Collectors Room zu sehen. Die in zahlreichen Varianten geschaffenen Druckgrafiken, Objekte und Collagen haben im Werk Polkes einen sehr hohen Stellenwert, wie Mike Karstens am Donnerstag sagte. Der Münsteraner Drucker und Galerist arbeitete lange Jahre eng mit Polke zusammen. (dpa)
"Sigmar Polke – Die Editionen", me Collectors Room, Berlin, bis 27. August

"Fotografien werden Bilder. Die Becher-Klasse" in Frankfurt
Die Bedeutung von Bernd und Hilla Becher für die Fotokunst ist riesig. Dazu gehört neben den Architekturserien des Künstlerpaars auch ihr Wirken an der Düsseldorfer Kunstakademie, zwischen 1976, als dort der Lehrstuhl für künstlerische Fotografie begründet wurde, und 1996, als Bernd Becher in den Ruhestand ging. Die Gruppenschau "Fotografien werden Bilder" am Frankfurter Städel spürt nun dem Einfluss der Bechers auf ihre Studenten nach. Lässt sich überhaupt von einer "Becher-Schule" mit besonderen Stilmerkmalen sprechen? Neben Werken der Bechers stammen die 200 Fotografien der Ausstellung von Volker Döhne, Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Tata Ronkholz, Thomas Ruff, Jörg Sasse, Thomas Struth und Petra Wunderlich – von Künstlerstars und Fotografen, die es wiederzuentdecken gilt.
"Fotografien werden Bilder. Die Becher-Klasse", Städel-Museum, Frankfurt, bis 13. August

Markus Lüpertz in Karlsruhe
Das Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) zeigt vom Samstag an die Ausstellung "Markus Lüpertz. Kunst, die im Wege steht". Der Schwerpunkt liege auf der Malerei, aber auch Skulpturen, Reliefs und Druckstöcke seien zu sehen, teilte das ZKM am Donnerstag mit. Zu den gezeigten Werken gehören "Angst im Walde", "Gegen Abend besetzen Störche Lüpolis" und der 33-teilige "Dädalus-Zyklus". Lüpertz hatte von 1974 bis 1986 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe gearbeitet und die Stadt zusammen mit Künstlern wie Georg Baselitz oder Per Kirkeby zu einem Zentrum der deutschen Malerei gemacht. (dpa)
"Markus Lüpertz. Kunst, die im Wege steht", Zentrum für Kunst und Medien (ZKM), Karlsruhe, 29. April bis 20. August, Eröffnung am Freitag, den 28. April, 20 Uhr

Gerhard Richter in Prag
In Ostmitteleuropa ist erstmals eine Werkschau von Gerhard Richter, dem wohl bekanntesten deutschen Gegenwartskünstler, zu sehen. Die tschechische Nationalgalerie zeigt mehr als 50 figurative und abstrakte Gemälde des 85-Jährigen. Es sei ihm eine Herzensangelegenheit gewesen, in Prag auszustellen, bekräftigte der in Dresden geborene und in Köln lebende Maler am Dienstag. "Das hiesige Publikum hat noch viel zu entdecken", sagte der Leiter der Nationalgalerie, der Kunsthistoriker Jiri Fajt. Die Ausstellung im Palais Goltz-Kinsky am zentralen Altstädter Ring ist von diesem Mittwoch bis zum 3. September für die Öffentlichkeit geöffnet. (dpa)
"Gerhard Richter", Palais Goltz-Kinsky, Prag, bis 3. September

European Media Art Festival in Osnabrück
Mit den Folgen des Informationszeitalters beschäftigt sich das European Media Art Festival von Mittwoch an in Osnabrück. So spiegelt sich etwa die aktuelle Debatte um Fake News in vielen Arbeiten wider, kündigte Hermann Nöring aus dem Kuratoren-Team an. "Push - Leben in Zeiten der Hyperinformation" lautet das Motto des Festivals, das bis zum Sonntag läuft. Die Ausstellung dazu ist bis zum 21. Mai zu sehen. Die Kunsthalle Osnabrück zeigt 36 Installationen. Außerdem sind 135 Kurz- und Langfilme zu sehen, darunter sechs Weltpremieren. Neben Filmen, Ausstellungen und Diskussionen gibt es auch ein Unterhaltungsprogramm. Zwei Jurys verleihen drei Preise: den Dialogpreis des Auswärtigen Amtes, den EMAF-Medienkunstpreis des Verbandes der Deutschen Filmkritik sowie den EMAF-Award. (dpa)
European Media Art Festival, Osnabrück, bis 30. April

Kunsthalle Rostock stellt NS-Kunst verfemte Werke gegenüber
In der Kunsthalle Rostock wird an diesem Freitag (18.00 Uhr) eine Ausstellung sowohl über in der Nazi-Zeit geförderte als auch verfemte Kunst eröffnet. Dazu haben sich Bundestagspräsident Norbert Lammert und Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) angesagt. Die Ausstellung trägt den Titel "Artige Kunst. Kunst und Politik im Nationalsozialismus". Dabei soll der Titel "Artige Kunst" als Gegenbegriff zur diffamierenden NS-Terminologie der "entarteten Kunst" dazu anregen, über das Verhältnis von Kunst und Politik sowie Widerstand und Gehorsam nachzudenken. In der Ausstellung werden NS-konforme Kunstwerke den Arbeiten verfolgter oder verfemter Künstler gegenübergestellt. (dpa)
"Artige Kunst. Kunst und Politik im Nationalsozialismus", Kunsthalle Rostock, 29. April bis 18. Juni