Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Düsseldorf, München, Paris, Rostock

Samson Young und Simon Fujiwara in Düsseldorf
Mit zwei neuen Ausstellungen hat die Kunsthalle Werke der Künstler Samson Young und Simon Fujiwara nach Düsseldorf geholt. Beide gelten international als vielversprechende zeitgenössische Nachwuchsgrößen. Für Youngs begehbare Raum-Sound-Installation "Stanley" wurden in der Kunsthalle 40 Tonnen Sand aufgeschüttet. Der Hongkonger mischt in seinen Werken Geräusche, bildende Kunst und politische Bezüge. Im kommenden Jahr wird der 37-Jährige seine Heimat auf der Biennale in Venedig vertreten. In Düsseldorf zeigt er auch die Arbeit "Canon", bei der eine Schallkanone zum Einsatz kommt. Solche Waffen werden zur Auflösung von Demonstrationen genutzt. Während der Ausstellung soll es täglich live Sound-Performances geben. Der in Berlin lebende Fujiwara setzt sich mit Selbstbildern und mit Deutschland auseinander. Die Kunsthalle zeigt auch Gemälde der Reihe "Masks (Merkel)". Dafür verwendet Fujiwara ein speziell für Aufnahmen mit HD-Kameras entwickeltes Make-Up, das auch Angela Merkel bei Fernsehaufnahmen benutzen soll. Der 34-Jährige ergründet zudem mit Skulpturen aus mit Bronze überzogenen Mülleimern die Mülltrennungskultur. Arbeiten des britisch-japanischen Künstlers sind weltweit zu sehen. Dieses Jahr war er auf der Berlin Biennale vertreten. (dpa)
Kunsthalle Düsseldorf, bis 5. März

Thomas Bayrle in München
Hat die Industrialisierung nur leblose Strukturen hervorgebracht? Thomas Bayrle zeigt die Maschinenwelt in ungewohnter Sinnlichkeit. Auf der Documenta 2012 präsentierte er erstmals aufgeschnittene Motoren in Betrieb. Damit sensibilisierte er für die Ästhetik von Maschinen, schuf Bilder für den Lebensrhythmus der Massengesellschaft. Im Kunstbau des Münchener Lenbachhauses sind erstmals sämtliche aufgeschnittene Motoren zu sehen. Ihr Brummen mischt sich in der Installation mit liturgischen Klängen: die Motoren beten.
Thomas Bayrle, Kunstbau München, bis 5. März

Ausstellung über bedrohtes Welterbe in Syrien und Irak in Paris
Unter dem Titel "Die ewigen Stätten" präsentiert das Pariser Grand Palais eine Ausstellung über Kulturgüter in Syrien und im Irak, die durch Kriege und Plünderung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bedroht sind. Im Mittelpunkt stehen die Oasenstadt Palmyra, die alte assyrische Königsresidenz Khorsabad, die Kreuzritterburg Krak des Chevaliers und die Umayyaden-Moschee in der syrischen Hauptstadt Damaskus - Kulturstätten, die teilweise zerstört und nicht mehr zugänglich sind. Die Ausstellung zeigt 360-Grad-Luftbilder, die mit Kameradrohnen aufgenommen wurden, sowie historische Dokumente und antike Kunstobjekte. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Pariser Louvre organisiert und steht unter der Schirmherrschaft der UN-Kulturorganisation Unesco. (dpa)
"Sites éternels", Grand Palais, Paris, bis 9. Januar

Ausstellung über DDR-Frauenzeitschrift "Sibylle" in Rostock
In der Rostocker Kunsthalle beginnt am Samstag eine Ausstellung über die frühere DDR-Frauenzeitschrift "Sibylle". Die Arbeiten von 13 Fotografen werden am Freitag in einem Presserundgang erstmals vorgestellt. Mit der Ausstellung werde es möglich sein, die Entwicklung der "Sibylle" zu verfolgen, hieß es. Die Zeitschrift war laut Kunsthallen-Kurator Ulrich Ptak von 1956 an sechs Mal jährlich in einer Auflage von 200.000 erschienen und regelmäßig schnell vergriffen. Sie galt als "Ost-Vogue" mit einem hohen künstlerischen Anspruch. Das Erscheinen der Zeitschrift war Mitte der 1990 Jahre eingestellt worden. (dpa)
"Sibylle", Kunsthalle Rostock, bis 18. Dezember bis 17. April 2017