Tipps und Termine (23.-26.2.)

Wohin am Wochenende?

Andy Hope 1930 in Hannover
Aus dem bereits erfolgreichen Künstler Andreas Hofer wurde vor zwei Jahren Andy Hope 1930. Die Jahreszahl verbindet Hope mit dem Aufstieg des Comics als Massenmedium und dem frühen Ende des Suprematismus. Elemente aus beiden Systemen tauchen in den Bildwelten des 1963 in München geborenen Künstlers auf. Seine neue, in der Kestnergesellschaft in Hannover präsentierte „Medley“-Serie besteht aus Bildern, die – ähnlich ihrem Pendant in der Musik – aus früheren Werken kombiniert und improvisiert sind. In Hopes Selbstrevision spielt das Moment der Zeit eine wichtige Rolle, nicht nur beim „Espace de Voyage“, einem faltbaren Raum, der eine Art Zeitmaschine ist.
Kestnergesellschaft, Hannover, 24. Februar bis 29. April, Eröffnung Donnerstag, 23. Februar, 19 Uhr

Villa Massimo in Berlin
Zehn Stipendiaten, elf Monate Rom und ein Abend in Berlin: In den Hallen des Martin-Gropius-Bau präsentiert der elfte Jahrgang des Stipendiatenprogramms der Villa Massimo seinen künstlerischen Output. Der Großteil der gezeigten Werke ist während des elfmonatigen Aufenthalts in Rom entstanden. Neben Fotografien, Bildern, Videoarbeiten und raumgreifenden Installationen der Stipendiaten aus der bildenden Kunst - Via Lewandowsky, Julia Schmidt und Maria Sewcz - zeigt die Ausstellung auch Architekturmodelle und Skizzen. Darüber hinaus gibt es  Lesungen und Konzerte. Ehrengast des Abends ist der Schauspieler Armin Mueller-Stahl. Der Eintrtt ist frei.
Martin-Gropius-Bau, Berlin, 23. Februar 2012 um 19.30 Uhr

Kerstin Drechsel in Berlin
Die Berliner Malerin Kerstin Drechsel zeigt neue Arbeiten an einem neuen Ort: dem Projektraum der Galerie September in der Kreuzberger Adalbertstraße am Kottbusser Tor. Drechsel feiert mit der Ausstellung auch das Erscheinen ihres Künstlerbuches „Wärmespeichersysteme“ bei Hatje Cantz, das ihre Malerei, Installationen und Skulpturen der letzten 15 Jahre vorstellt. In ihnen behandelt die Künstlerin, so die Galerie, „Schnittstellen zwischen Privatsphäre und öffentlichem Raum, die Frage nach weiblicher beziehungsweiser lesbischer Identität im Kontext gesellschaftlicher Normen und dominanter Schönheitsbegriffe“.
September, Berlin, 25. Februar bis 10.März; Eröffnung: 24. Februar, 19 Uhr

Cindy Sherman in New York
Nur wenige Künstlerinnen bekommen zu Lebzeiten eine Retrospektive im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA). Cindy Sherman schon: 170 ihrer Fotografien sind dort ab kommenden Sonntag zu sehen. Cindy Sherman beschäftigt sich in ihren Werken mit Fragen der weiblichen Rollenverständnisses, Identität, Gewalt und Sexualität. Wir baten die Meisterin des Maskenspiels vorab zum sinnfälligen Ortstermin: Ins Wiener Josephinum, einem anatomischen Schaukabinett. Das Ergebnis dieses Zusammentreffens lesen Sie in der Märzausgabe von Monopol.
MoMA, New York, 26. Februar bis 11. Juni

Steve McQueens "Shame" neu im Kino
Der Turner-Prize-Träger Steve McQueen zeigt in seinem zweiten Spielfilm „Shame“, der am Donnerstag in die deutschen Kinos kommt, Lust am Rande der Selbstzerfleischung. Die Schauplätze sind blitzsaubere New Yorker Appartments und Büros. Die Gefängniszelle – im Vorgängerfilm „Hunger“ noch dreckig-derbe Realität – wird nun vom Sexkonsum des Protagonisten Brandon (Michael Fassbender) gebildet. In dessen zwanghaftes geordnetes Dasein bricht seine vitale wie labile Schwester ein. Wenn Sissy eine klagend gedehnte Version des Evergreens „New York, New York“ singt, eine wärmende Oase im Film, weint ihr Bruder heimliche Tränen. Aber (ihre) Nähe hält er nicht aus. Familiäre Hintergründe werden gerade eben angedeutet, doch „Shame“ konzentriert sich auf den rasenden Stillstand, den Scheuklappenblick, die hungrigen Augen seines Protagonisten. In der aktuellen Ausgabe von Monopol spricht Steve McQueen in einem Interview über seine Grenzgänge zwischen Kunst und Kino.




Charline von Heyl in Liverpool
Von ihren Bildern sagt sie, sie male "etwas, das sich wie Repräsentation anfühlt, es aber nicht ist." Mit verschiedensten Effekten und Mitteln erzeugt Charline von Heyl vibrierende Energien und Spannungen. Große dynamische Formen stehen neben feinen grafischen Strukturen, beißende Farben treffen auf matte Töne, gestische Malerei prallt auf Bildzeichen, die entfernt an Reales erinnern. Über 40 große Gemälde und einige Papierarbeiten der 1960 in Mainz geborenen Künstlerin sind in der Tate Liverpool zu sehen, es ist von Heyls erste große Ausstellung in England.
Tate Liverpool, 24. Februar bis 24. Mai