Landtag streitet

Wie sichtbar soll das Haus der Kunst sein?

Der britische Architekt David Chipperfield hat mit seinen Sanierungsplänen für das Haus der Kunst in München bei SPD und Grünen für Unmut gesorgt.

Denn der geplante Umbau erinnert an den Originalzustand des Gebäudes von 1937. "Es ist doch absurd, das Gebäude wieder so anzuschauen, wie es die Nazis gewollt haben. Ich kann nicht einfach die Bäume wegrasieren und so tun, als wenn nichts passiert wäre", sagte Sepp Dürr (Grüne) am Mittwoch im Kunstausschuss des bayerischen Landtags.

"Ich möchte diesen Bruch haben, möchte den auch architektonisch spüren. Ich möchte die demokratische Antwort dort spüren", sagte auch Georg Rosenthal (SPD). Im Haus der Kunst hatten die Nationalsozialisten ihre Auffassung von deutscher Kunst zelebriert.

Unter anderem soll eine Mauer an der Südseite entfernt und wieder durch Stufen ersetzt werden. Die Zukunft der engen Baumreihe, die in den 1950er Jahren an der Prinzregentenstraße entstanden ist und das Gebäude versteckt, stellte Chipperfield zur Diskussion. "Bei dem Projekt geht es nicht in erster Linie um die Bäume."

Für die Sanierung stehen nach Angaben von Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) rund 80 Millionen Euro bereit.