Wie man Künstler tötet

 Ein kleines Comicmännchen, an Hut und Weste unschwer als Joseph Beuys zu erkennen, entsteigt seiner Filzhülle und trifft sich mit dem Kojoten. Der Kojote frisst Beuys, ein Krankenwagen kommt, rollt die Beuys-Reste in Filz ein, legt sie auf die Trage – bis der Kreis sich schließt und Beuys wieder dem Filz entsteigt. Oder: Shirin Neshat, mit Tschador und „Bla bla bla“-Schriftzeichen auf dem Gesicht, latscht auf die Straße und wird – bums – von einem Auto überfahren. Und Paul McCarthy geht in den Wald und kopuliert glücklich mit einem Astloch („It’s so, so sexy!“) – bis der Blitz einschlägt, Baum und Liebhaber in Flammen aufgehen und vom sexbesessenen Künstler nur noch ein Häuflein Asche bleibt.
„How to kill the artists“ heißt diese Serie der jungen Italienerin Laurina Paperina: Sie ist ein so respektloses wie geniales Killerkommando, das für jeden Künstlerpromi die passende Todesart vorführt. Paperina, mit bürgerlichem Namen Laura Scottini, führt in ihren feinen comic­artigen Zeichnungen und animierten Filmen den fiesen Humor von „Beavis and Butt-Head“ in die Kunstwelt ein. Und lässt dabei die aufgeblasenen Helden der Kunst zerplatzen wie Luftballons. eb