Vorschau: Contemporary-Auktionen in London

Der Chinese Yue Minjun malt unablässig grinsende Männer. Man könnte sein Bild „ohne Titel“ von 2005, das Phillips de Pury für 250.000 bis 300.000 Pfund versteigert, als sibyllinische Antwort auf die Kunstmarktdepression nehmen. Neben Werken von Thomas Schütte, Robert Rauschenberg oder Ed Ruscha gehört „Spiritual America IV“ (2005, 400 000 bis 600 000 Pfund) von Richard Prince zu den Toplosen der Auktion am 29. Juni – eine Rekonstruktion eines skandalösen Nacktfotos der zehnjährigen Brooke Shields, die Prince 20 Jahre später nun noch einmal fotografierte – im Bikini.

Einen Tag später wird Richard Prince’ Gemälde „Country Nurse“ bei Christie’s versteigert, die Schätzung beläuft sich auf 1,5 bis 2 Millionen Pfund. Gerhard Richter, Lucio Fontana, Cy Twombly, Jeff Koons, John Baldessari und Bruce Nauman sind weitere Zugpferde im Stall von Christie’s. Darüber hinaus wird das Gemälde „Night Playground“ (1,5 bis 2 Millionen Pfund) von Peter Doig erstmals auf einer Auktion angeboten.
Peter Doig steht auch bei Sotheby’s London hoch im Kurs. Sein Ölbild „Almost Grown“ kommt für 1,4 bis 1,8 Millionen Pfund unter den Hammer. Zwei Skulpturen von Alexander Calder stehen ebenfalls auf der Liste, „A Cinq Morceaux de Bois“ (1926) und ein unbetiteltes hängendes Mobile von 1956, beide auf 1,2 bis 1,8 Millionen Pfund geschätzt.
Jens Hinrichsen