Ankauf geplant

Runder Tisch soll Anfang Juli über Portigon-Sammlung entscheiden

Die Sicherung eines Großteils der millionenschweren Kunstsammlung der WestLB-Nachfolgerin Portigon ist auf der Zielgeraden

In der ersten Juliwoche soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein weiterer Runder Tisch zusammenkommen, der über den Ankauf der Sammlung entscheidet. Nordrhein-Westfalens Kulturministerin Christina Kampmann (SPD) sagte am Donnerstag im WDR, ein Großteil der rund 380 Kunstwerke solle angekauft werden.

Die Kaufsumme wurde bislang auf 30 Millionen Euro geschätzt. Allerdings sind kapitale Werke aus der Sammlung gestohlen worden. Es fehlen elf "Stier"-Lithografien von Pablo Picasso, die auf 400.000 Euro geschätzt werden, sowie ein Bild der Expressionistin Gabriele Münter im Wert von etwa 600.000 Euro. Dass die wertvollen Werke schon vor über einem Jahr aus einem Portigon-Tresorraum gestohlen wurden, hatten Portigon und die NRW-Landesregierung verschwiegen, bis der Diebstahl durch einen "Spiegel"-Bericht vor wenigen Wochen publik wurde.

Die Verhandlungen über die WestLB-Sammlung ziehen sich seit Monaten hin. Geplant ist, dass die wichtigsten Werke mit Hilfe einer landeseigenen Stiftung gekauft werden. Portigon muss die Kunst und drei wertvolle Streichinstrumente im Zuge der Abwicklung der zerschlagenen Landesbank veräußern. Der drohende Kunst-Ausverkauf hatte bei Museen scharfe Proteste ausgelöst.