Art Basel

Prost und Amen

In den Kindheitstagen protestantischer Arbeitsethik waren es die Priester, die nach dem Gottesdienst die Prozession zu den Verkaufshallen führten, nach den religiösen den merkantilen Messen ihren Segen gaben. Die Art Basel, beheimatet im Geburtsland des Calvinismus und wichtigste Kunstmesse der Welt, geht den Weg jetzt andersherum.

Art Parcours heißt eine Sektion, in der internationale Künstler Werke im Stadtraum installieren, performen und Konzerte geben – auch eine Kirche wird bespielt. Der Belgier Kris Martin füllt die St.-Alban-Kirche mit Tausenden Konfetti aus Bronze. Weitere Interventionen kommen u. a. von Federico Herrero, Joan Jonas, Yinka Shonibare, Gabriel Sierra – für den Absacker sorgen Janet Cardiff und George Bures Miller, die mit ihrer „Blue Hawaii Bar“ das alte Brunnenwerk St. Alban beziehen.

Seit 20. Mai macht auch das „Real Fiction Cinema“ von Klaus Littmann und Job Koelewijn in Basel Station: Aus ihrem Container blickt man auf ein gerahmtes Stück Wirklichkeit, unterlegt mit Stücken aus Filmklassikern: Der Alltag wird zum Kino.

Art Parcours, 15. bis 19. Juni; Real Fiction Cinema, bis 19. Juni