Russischer Aktionskünstler

Pjotr Pawlenski setzt Pariser Bankgebäude in Brand

Der nach Frankreich geflohene russische Aktionskünstler und Kremlkritiker Pjotr Pawlenski wurde am Montag gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin in Paris verhaftet. Sie sollen eine Bankfiliale angezündet haben

Mit seiner Aktion in der Nacht zum Montag wolle er zur Revolution aufrufen, berichtet die französische Fotoagentur Divergence Images. Bankiers seien an die Stelle von Monarchen getreten. Die Nationalbank Banque de France teilte laut "Spiegel Online" mit, dass sich das Feuer in der Filiale in der Nähe des Bastille-Platzes ausgebreitet habe. Aus Justizkreisen hieß es am Montag, dass ein Mann und eine Frau in der Nacht in Paris wegen Sachbeschädigung mit einer brennbaren Substanz festgenommen worden seien. Die Identität wurde von den Behörden nicht bestätigt.

Die Banque de France kündigte eine Anzeige gegen unbekannt an. Der Eingangsbereich der Filiale sei beschädigt worden, ohne die Sicherheitssysteme zu beeinträchtigen, sagte eine Sprecherin. Die Zweigstelle bleibe vorerst geschlossen. Auf Fotos der französischen Fotografin Capucine Henry ist der Künstler vor dem brennenden Portal der Filiale zu sehen.

Pawlenski ist immer wieder mit spektakulären Aktionen aufgefallen. So nagelte er seine Hoden an den Roten Platz in Moskau. Im November 2015 hatte er versucht, die Tür am Hauptsitz des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB anzuzünden, um gegen staatlichen Terror zu demonstrieren. Aus Angst vor Verfolgung durch die Moskauer Behörden ist der Künstler im Januar aus Russland nach Frankreich geflohen. Kürzlich lief in den deutschen Kinos ein Filmporträt über den Künstler.