Kunstmesse Fiac

Paris macht London Konkurrenz

London ist immer noch ein Zentrum des Kunstmarktes, doch 2009 schnitt die Kunstmesse Frieze im Vergleich zur französischen Konkurrenz Fiac, die am Sonntag zu Ende ging, schwach ab. Zwei Jahre zuvor glaubte niemand, dass Paris einmal zum Pflichtprogramm werden würde. Damals hätten internationale Besucher, die nach London kamen, ihre Reise nie für einen Stopp nach Paris ausgedehnt. Dieses Jahr taten sie es.


Um Klientel anzulocken, zog die Fiac eine Trumpfkarte: die neue Moderne-Plattform, auf der zehn der führenden Händler erstaunliche Werke zeigten, etwa den großartigen Mondrian, den Pace Wildenstein offensichtlich an den französischen Sammler Bernard Arnault verkaufte.


„Es war für mich sehr viel aufregender als auf der Frieze, und ich werde wiederkommen. Die Sektion Moderne ist in der Messe fest verankert“, sagt die amerikanische Kunstberaterin Kim Heirston. Der Rest der Messe konnte sich ebenfalls sehen lassen, etwa die ungewöhnlichen Exponate von Rachel Whiteread bei Luhring Augustine oder der Messestand, den sich Johann König, Kamel Mennour und Jan Mot klug teilten. Die Resultate waren insgesamt zufriedenstellend. Johann König sagte, er sei mit seinen Ergebnissen auf der Fiac glücklicher als mit denen auf der Frieze.


„Verglichen mit der Fiac, haben wir auf der Frieze besser abgeschnitten. Aber dort sind wir schon seit Ewigkeiten mit dabei. Und in London haben wir eine Galerie. Es wäre unfair diese unterschiedlichen Situationen miteinander zu vergleichen“, sagte Philomene Magers von der Galerie Sprüth Magers, die Exponate von Louise Lawler, Barbara Kruger und Fischli & Weiss an etliche französische Sammler verkauft hat.


Eine große Überraschung war, dass Galerien hauptsächlich ihre großformatigen Werke verkauften. Bereits bei der Eröffnung trennte sich Per Skarsted von fünf Exponaten der Künstler Cindy Sherman, Richard Prince und Martin Kippenberger. Jan Wentrup fand sogleich Abnehmer für seine teuersten Arbeiten. Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder erfolgreiche Bilanz zog. „Ich habe das Gefühl, dass sich die Leute auf der Fiac wohler fühlen, 100.000 Dollar und aufwärts auszugeben. Unsere Stücke waren noch teurer“, sagte Lawrence Luhring, der eines der Rachel-Whiteread-Werke verkaufte, die zwischen 200.000 Euro und 625.000 Euro veranschlagt waren.

 

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