Verstorbener Musiker

New Yorker Bücherei kauft Archiv von Lou Reed

Die Bücherei der Stadt New York hat das gesamte Archiv des 2013 verstorbenen Rockmusikers Lou Reed aufgekauft.

Zum früheren Besitz des Mitbegründers der Band The Velvet Underground zählen rund 3600 Ton- und 1600 Videoaufnahmen sowie Hunderte Fotos, Dokumente, Notizen und persönliche Gegenstände aus seiner Karriere als Musiker. Teile davon sind nun an zwei Standorten der New York Public Library ausgestellt und noch bis 20. März zu sehen.

"Mein Traum war immer, Lous Arbeit der Öffentlichkeit vollständig zugänglich zu machen. Man braucht keinen besonderen Ausweis", sagte Reeds Witwe Laurie Anderson einer Mitteilung der Bücherei zufolge. "Welch besseren Ort könnte es dafür geben als das Herz der Stadt, die er am meisten liebte?"

Unter den ausgestellten Gegenständen sind etwa der handgeschriebene Liedtext für den Song "Tatters", der auf dem Album "Ecstasy" erschien, Briefe von Beatles-Musiker Paul McCartney und Regisseur Martin Scorsese sowie der Reisepass des Musikers.

Reed begann seine fünf Jahrzehnte lange Karriere als Gitarrist und Sänger 1958 mit einer Band an seiner High School auf Long Island bei New York. Als Frontmann der von Künstler Andy Warhol inspirierten Band The Velvet Underground experimentierte er mit einer neuen Art von Rockmusik, die folgende Generationen nachhaltig prägen sollte. Seine Texte drehten sich zu einem düsteren, verzerrten Sound um Sex, Gewalt und Drogen in der Großstadt. Mit dem Hit "Walk on the Wild Side" brach er Sex-Tabus und festigte damit seine Solokarriere.

Reed, der 2013 vermutlich an den Folgen einer Lebertransplantation starb, wäre am 2. März 75 Jahre alt geworden.