"Permanenter Neuanfang"

Neues Kunstwerk für Dresdner Neumarkt

Nach dem umstrittenen Bus-Friedensmonument soll nun eine Skulptur des Hamburger Künstlerduos Heike Mutter und Ulrich Genth auf dem Dresdner Neumarkt zur Auseinandersetzung mit Geschichte anregen.

Das 2011 von der Kunstkommission vorgeschlagene "Denkmal für den permanenten Neuanfang" befasse sich mit der Architektur des Platzes, seiner Bedeutung und der Frage nach einem zeitgemäßen Gedenk- und Denkmalverständnis, sagte Kulturdezernentin Annekathrin Klepsch (Die Linke) am Dienstag. Die 7,46 Meter hohe Konstruktion aus Stahl, Bronze, Aluminium sowie elektrischen und mechanischen Bauteilen wird am 25. April offiziell präsentiert.

Sie bilde für zwei Jahre ein "imaginäres Dreieck" mit dem Lutherdenkmal und dem Denkmal für Kurfürst Friedrich August II., sagte Künstler Genth. Auf einer Art Hebebühne werden Kopien oder Abgüsse von Fragmenten zweier Denkmäler aus Jugendstil und Sozialismus und eines Objekts aus der fürstlichen Kunstkammer angeordnet: ein Arm der Trümmerfrau, der Schleier einer Grazie vom Mozartbrunnen und die Hohlkugel einer Elfenbeindrechselei. Die Collage soll am Schauplatz politischer Konflikte und Ort der Kunst anregen, Vielfalt und Komplexität der Geschichte anzunehmen und in Diskurs zur Gegenwart zu stellen.

Das zum Jahrestag der Zerstörung Dresdens 1945 aufgestellte, aus drei Schrottbussen bestehende "Monument" von Manaf Halbouni gegen Krieg und Terror hatte zu einer heftigen Kontroverse in der Stadt geführt.