New Yorker Institution in der Krise

Metropolitan Museum baut Chefetage um

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Das MetBreuer, eine Dependance des Metropolitan Museums auf der Upper East Side

Das hoch verschuldete New Yorker Metropolitan Museum of Art zieht Konsequenzen aus seiner Krise und baut seine Chefetage um.

Präsident Daniel Weiss solle ab sofort zugleich die Rolle des Vorsitzenden übernehmen, kündigte das renommierte Museum am Dienstag an. In seiner veränderten Funktion soll Weiss helfen, einen Nachfolger für den im Februar überraschend zurückgetretenen Direktor Thomas Campbell zu finden. Der aus New Jersey stammende Weiss ist Experte für mittelalterliche und byzantinische Kunst und war Präsident des Haverford College in Pennsylvania, ehe er 2015 zum Met wechselte.

Die Personalie ist ein Signal, dass die Finanzsituation an der Institution mit Schulden von etwa 40 Millionen Dollar (35,7 Mio Euro) künftig im Vordergrund stehen soll. Campbells Nachfolger wird als Direktor weiter für das Met-Programm zuständig sein, untersteht dabei aber künftig dem Präsidenten und Vorsitzenden Weiss und nicht etwa andersherum. Weiss hatte Campbells Posten nach dessen Rücktritt übergangsweise besetzt.

Mit einem Budget von 316 Millionen Dollar (282 Mio Euro), 2200 Mitarbeitern und rund 60 Sonderausstellungen pro Jahr zählt das Met zu den größten Kunstmuseen der Welt. Vergangenes Jahr kamen 6,7 Millionen Besucher, die das Met im weltweiten Ranking mit Blick auf Besucherzahlen auf Platz zwei hinter dem Pariser Louvre platzierte. Unter den Zehntausenden Werken sind jahrhundertealte Gemälde, Skulpturen und Handwerk, aber auch Waffen, Rüstungen, Kostüme, Zeichnungen und Musikinstrumente.