Gestorben 2016

In Memoriam

Foto: dpa
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In Gedenken: Leila Alaoui, Daniel Josefsohn, Zaha Hadid und andere Künstler, die in diesem Jahr gestorben sind

10. Januar: Sänger David Bowie stirbt mit 69 Jahren friedvoll im Kreise seiner Familie an den Folgen eines Krebsleidens. Er prägte nicht nur mit seiner Musik, sondern auch mit seiner Mode und Ästhetik die Welt. Das britische Victoria & Albert Museum in London widmete ihm 2012 eine große Ausstellung, die später auch im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen war. In Monopol 3/2013 von Monopol erklärten Modemacher, Musiker sowie Künstler in Monopol, warum Bowie sie bis heute inspiriert.

18. Januar: Die französisch-marokkanische Fotografin Leila Alaoui wird bei einem islamistischen Terrorangriff in Burkina Faso schwer verwundet und erliegt einige Tage später ihren Verletzungen. Leila Alaoui war mit nur 33 Jahren eine feste Größe der Porträt-Fotografie des französisch-arabischen Raums. Nach Burkina Faso war sie im Auftrag von Amnesty International gefahren, um dort eine Serie zum Thema Frauenrechte zu verwirklichen.

31. März: Mit 65 Jahren erliegt die irakisch-britische Architektin Zaha Hadid überraschend in Miami einem Herzinfarkt. Zu ihren bekanntesten Werken gehören das Olympische Schwimmstadion in London (2012) sowie das Nationalmuseum für die Künste des 21. Jahrhunderts, die Serpentine Sackler Gallery oder das Vitra-Feuerwehrhaus in Weil am Rhein.

10. Mai: Der französische Künstler François Morellet verstirbt im Alter von 90 Jahren. Der 1926 im französischen Cholet geborene Morellet zählte zu den wichtigsten Vertretern der geometrischen Abstraktion und des Minimalismus. Er begann seine Karriere Anfang der 50er-Jahre als Autodidakt, zunächst beschäftigte er sich mit Malerei, später kamen Kinetische Kunst, Bildhauerei und Kupferstich dazu. Ab 1963 setzte Morellet Neon ein und wurde dadurch zum Mitbegründer der heutigen Lichtkunst.

25. Juni: Benjamin Patterson, einer der Mitbegründer der Avantgardebewegung "Fluxus", stirbt mit 82-Jahren in seiner Wiesbadener Wohnung. Der Musiker hatte 1962 die "Festspiele Neuester Musik" mitorganisiert, die als Geburtsstunde der Fluxus-Bewegung gelten.

25. Juni: Manfred Deix, der wohl bekannteste politische Zeichner Österreichs, stirbt im Alter von 67 Jahren nach langer schwerer Krankheit. In Deutschland wurde Deix vor allem durch seine Karikaturen in Zeitschriften wie dem "stern" und dem Magazin "Spiegel" bekannt.

13. August: Der Fotograf Daniel Josefsohn stirbt am Samstagmorgen mit 54 Jahren in Berlin. Er wurde einem großen Publikum bekannt, als er Mitte der 90er-Jahre die Plakatkampagne "Miststück" für den Musiksender MTV gestaltete: Junge Frauen schauen lasziv und provokant in die Kamera. Auf den schwarz-weiß Aufnahmen prangen Aufschriften wie "Eingebildete Kuh", "Konsumgeile Göre" oder eben "Miststück". 2014 führte Monopol mit dem Fotografen ein großes Interview.

18. August: Der Fotograf Oliver Rath stirbt im Alter von nur 38 Jahren. Zu den Umständen seines Todes will sich seine Familie nicht äußern. Rath wurde 1978 in Heidelberg geboren und eröffnete 2012 in Berlin-Mitte seine eigene Galerie. Er war unter anderem für seine Aktfotografie bekannt. Und er fotografierte viele Prominente - etwa Modeschöpfer Karl Lagerfeld, Fußball-Bundestrainer Joachim Löw, Schauspieler Jürgen Vogel und Sophia Thomalla.

30. August: Der französische Fotograf Marc Riboud stirbt im Alter von 93 Jahren. Zu seinen berühmtesten Fotografien gehört der Eiffelturm-Maler – ein Mann, der wie ein Tänzer zwischen der Metallstruktur des Pariser Wahrzeichens steht. Riboud, der am 24. Juni 1923 in Lyon geboren wurde, ging 1952 nach Paris. Dort begegnete er den Fotojournalisten Robert Capa und Henri Cartier-Bresson und wurde Mitglied der Agentur Magnum.

25. November: Der britische Fotograf und Filmemacher David Hamilton wird in seiner Pariser Wohnung leblos aufgefunden. Französische Medien hatten zuvor berichtet, der 83-Jährige habe Selbstmord begangen. Einige seiner ehemaligen Models hatten ihm einige Tage vor seinem Tod sexuellen Missbrauch vorgeworfen. Hamilton bestritt dies. In den 60er- und 70er-Jahren war der Brite mit Aktfotos von jungen Mädchen bekanntgeworden. Seine Arbeiten wurden in hochwertigen Modemagazinen gedruckt. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in Paris.

1. Dezember: Der für seine monumentalen Plastiken bekannte senegalesische Bildhauer Ousmane Sow stirbt im Alter von 81 Jahren in Dakar. Sows Gesamtwerk spiegelt sein Interesse für Afrika und seine Menschen wider. Zwischen 1984 und 1987 schuf er die "Nubas": muskulöse und überlebensgroße Nuba-Ringer, danach folgten die Figurengruppen "Die Massai", "Die Zulus" und schließlich "Die Massai". Sow nahm 1992 an der documenta IX in Kassel teil.

10. Dezember: Der vierfache Documenta-Teilnehmer Reiner Ruthenbeck stirbt im Alter von 79 Jahren. Er dokumentierte in den 60ern zunächst als Fotograf Aktionen von Fluxuskünstlern, Beuys und der ZERO-Gruppe. Ab Ende der 60er arbeitete er selbst als Objektkünstler.