Mehr Provenienz fürs Geld

Selten war es so schwer für Auktionshäuser, gute Einlieferungen aufzutreiben. Doch kündigen sich für die Novemberauktionen in New York erste Anzeichen für eine Besserung der Lage an? Sowohl Christie’s als auch Sotheby’s bieten Werke aus namhaften amerikanischen Sammlungen und Nachlässen an. In der Christie’s-Versteigerung Property from the „Collection of John Cage and Merce Cunningham Sold to Benefit the Merce Cunningham Trust“ kommen fünf Werke von Jasper Johns, Robert Rauschenberg und Philip Gus-ton auf den Markt, die nach ihrer Entstehung teilweise direkt von den Künstlern an ihre Freunde Cage und Cunningham übergeben wurden. Johns’ legendäres „Dancers on a Plane, Merce Cunningham“ soll 1,5 bis zwei Millionen Dollar bringen. Rauschenbergs „No. 1“ 800 000 bis 1,2 Millionen Dollar und die Guston-Zeichnung „Untitled“ 150 000 bis 200 000 Dollar.

Sotheby’s versteigert Arbeiten aus der Sammlung der Amerikaner Mary Schiller Myers und Louis S. Myers. Willem de Koonings von der Seelandschaft Long Islands inspirierte abstrakte Leinwand „Untitled XV“ wird auf fünf bis sieben Millionen Dollar geschätzt. Seine Bronze „Large Torso“ auf vier bis sechs Millionen Dollar. Das stehende Calder-Mobile „Cantilever“ ist dabei (eine bis 1,5 Millionen Dollar), Joan Mitchells Monumentalwerk „First Cypress“ (ebenfalls eine bis 1,5 Millionen Dollar) sowie ein Doppelporträt der Factory-Malerin Alice Neel, deren Werk derzeit eine zweite Renaissance erlebt (400.000 bis 500.000 Dollar). Amerikanische Meisterwerke mit exzellenten Provenienzen also – nicht selbstverständlich im derzeitigen Verkaufsklima.

Christie’s, New York, 10. und 11. November
Sotheby’s, New York, 11. und 12. November