Auszeichnung

Malerin Pia Fries erhält Altenbourg-Kunstpreis 2017

Der Gerhard-Altenbourg-Preis geht 2017 erstmals an eine Frau: Das Kuratorium entschied sich für die gebürtige Schweizerin Pia Fries. Ihre Malerei wird nun im November in einer Ausstellung am Lindenau-Museum zu sehen sein

Die Malerin Pia Fries wird im kommenden Jahr mit dem Gerhard-Altenbourg-Preis ausgezeichnet. Damit habe sich das Kuratorium für "eine Vertreterin der reinsten Malerei" entschieden, teilte das Lindenau-Museum am Donnerstag im thüringischen Altenburg mit. Die gebürtige Schweizerin (61) zeichne sich durch einen sehr kreativen Umgang mit Farbe aus, erläuterte Museumsdirektor Roland Krischke. Auf ihren Leinwänden arbeite sie mit Freiflächen und setze die Farbe mit Spatel und Rechen ins Dreidimensionale, verwende aber auch Collagetechniken. In ihren Werken zitiere sie zudem Vorbilder aus der Kunst- und Kulturgeschichte.

Der Preis ist mit insgesamt 50.000 Euro für eine Ausstellung samt Katalog sowie ein Preisgeld dotiert. Die Schau mit Arbeiten von Fries soll im November 2017 am Lindenau-Museum eröffnet werden. Sie lebt und arbeitet den Angaben nach in Düsseldorf und München. Fries hat bei Gerhard Richter Malerei studiert und eine Professur für Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in München inne.

Das Ostthüringer Lindenau-Museum, überregional bekannt vor allem für seine Sammlung frühitalienischer Malerei, beherbergt den weltweit größten Fundus an Werken des Grafikers Gerhard Altenbourg (1926-1989). Nach ihm ist die Auszeichnung benannt, die seit 1998 regelmäßig vergeben wird. Damit sollen herausragende Lebenswerke von Gegenwartskünstlern gewürdigt werden sowie Kunst, die nach dem Vorbild Altenbourgs ihre Unabhängigkeit behauptet und sich auch mit Philosophie und Literatur auseinandersetzt. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Carlfriedrich Claus, Cy Twombly, Micha Ullman und Olaf Holzapfel. Fries ist die erste Frau, die den Preis erhält.