Aktion im Museum

Künstler tätowieren Terroropfer

Foto: dpa
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Künstler haben in Jerusalem Terroropfer tätowiert. Zu der Aktion zwischen historischen und modernen Kunstobjekten hatten das Israel-Museum und die Organisation "Artists 4 Israel" ("Künstler für Israel") eingeladen

"Tätowieren ist eine einzigartige und manchmal übersehene Kunstform", sagte eine Museumssprecherin am Donnerstag. "Und es ist ziemlich einmalig, dass es in einem Museum stattfindet." Die Künstler-Organisation will nach eigenen Angaben Opfern von Krieg und Terrorismus mit Tattoos dabei helfen, dass ihre seelischen und körperlichen Wunden heilen.

Zu den Tätowierten gehörte unter anderem eine Frau, die in der Nähe von Jerusalem von Palästinensern angegriffen wurde und trotz massiver Stichverletzungen knapp überlebte. Auch ein Soldat, der im Gazakrieg 2008/2009 verletzt wurde, ließ sich tätowieren.

Kriege gehörten in Israel in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder zum Alltag, zuletzt im Sommer 2014 mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen. Der anhaltende Konflikt mit den Palästinensern führt - auf beiden Seiten - regelmäßig zu Toten und Verletzten.

Insgesamt elf Künstler tätowierten je ein Terroropfer in den Ausstellungsräumen. Die Tattoos entstanden so im Angesicht alter römischer Kunst, aber auch einer zeitgenössischer Lichtinstallation. Die Exponate sollten auch als Inspiration für die Tätowierer dienen.