Holprige Ergebnisse in New York

Man hatte das Schlimmste erwartet, wo dieser Tage in New York Galerien schließen. Aber verglichen mit der düsteren Messe der Art Dealers Association of America (ADAA) zwei Wochen zuvor, machte die Armory Show einen heiteren Eindruck. Die Qualität vieler Arbeiten, besonders in der Modernesektion, war aber ziemlich schlecht.

 

Die wenigen Galerien, die sich Mühe gaben, wurden dafür belohnt. Die Pariser Galerie Frank Elbaz verkaufte ihre ganze Koje, die Gyan Panchal gewidmet war. Hauser & Wirth war ebenfalls erfolgreich, mit Arbeiten von Hans Josephson. Die Galerien jedoch, die mehr als eine simple Hängung ausstellten, fuhren damit nicht immer gut. Der Berliner Mehdi Chouakri etwa machte mehr Kontakte als Verkäufe. Viele Galerien fuhren ihre Kosten nicht wieder ein. „Einige Sammler fragten uns nach Rabatten von bis zu 35 Prozent“, sagt der Brüsseler Galerist Edmond Francey. „Im Zentrum der amerikanischen Gesellschaft steht eben das Geld, und daher ist sie von der Krise in ihren Grundfesten betroffen.“ Glenn Scott Wright von Victoria Miro in London berichtet, dass die Geschäfte gut liefen: „Aber normalerweise verkaufen wir fast 90 Prozent an Sammler aus New York. Außer zwei Arbeiten haben wir diesmal alles an Sammler außerhalb Amerikas abgegeben.“

 

Der Contemporary-Art-Sale bei Phillips de Pury, der sich an die Messe anschloss, nahm 1,6 Millionen Dollar ein und erreichte damit gerade mal 62 Prozent seines geplanten Umfangs. Die Auktion bei Christie’s, drei Tage später, brachte drei Millionen Dollar ein. Silvia Karman Cubiñá, Direktorin des Bass Museum of Art in Miami, beschreibt die Situation treffend: „Amerikaner haben die ‚Ich will‘-Ära hinter sich gelassen, nun heißt es: ‚Das brauch’ ich nicht!‘“ Weit entfernt also vom Obama-Motto „Yes we can!“.