Kunstmesse

Hoffnung und Jubel bei der Art Brussels

Und auf dem Weg nach draußen,  zum Messegelände im Heysel-Park, wurde man von Fußballfans bejubelt - eine Performande der spanischen Künstlergruppe Democracia, die um die Bildgewalt des Fußballkultes weiß. Die am gestrigen Montag zu Ende gegangene Art Brussels feierte sich und seine Besucher und hat allen Grund dafür: Obwohl die 28. Ausgabe der Kunstmesse diesmal parallel zur Kölner Art Cologne stattfand und trotz Vulkanaschewolke – viele Galeristen haben gut verkauft. Gerade deutsche Galerien sehen in den Beneluxländern noch reichlich Potential, zumal immer auch französische Sammler anreisen. Nachdem die amerikanischen Käufer in den vergangenen Jahren weniger wurden, ist Westeuropa Hoffnungsträger.

 

Zum ersten Mal nahmen etwa Sprüth Magers, Emmanuel Perrotin oderHauser & Wirth teil. Esther Schipper ist nach etlichen Jahren zurückgekehrt: „Wir sind zufrieden, obwohl es besser hätte laufen können“, sagte Christophe Wiesner, der Direktor der Galerie. Skeptisch ist er – wie viele Aussteller – was den Montagstermin angeht: Die Veranstaltung endet erst am Montag Abend und nicht, wie die meisten Messen, mit dem Wochenende.

 

„Wir werden mit den Teilnehmern sprechen, wie sie diesen Extra-Tag einschätzen“, sagt Karen Renders, die Direktorin der Messe. Die Art Brussels hält seit Jahren an diesem höhnisch „Ladiesday“ genannten Tag fest, an dem – so die Spötter – die Industriellengattinnen noch einmal auf Shoppingtour kommen, während der Mann schon wieder im Büro sitzt. Die Idee hinter dieser Terminierung sei es, erklärt Renders, den Sammlern, die vielleicht am Wochenende verreisen, mehr Zeit zu geben.

 

In einem sind sich allerdings bereits jetzt alle einige: Dass die Art Brussels parallel zur Art Cologne stattfindet, schade beiden Messen. Deshalb hat Renders mit ihrem Kollegen Daniel Hug, dem Leiter der Kölner Messe, Vereinbarungen für die nächsten Jahre getroffen, um diese terminliche Überschneidung zu vermeiden.

 

Trotz der Bedeutung, die die Art Brussels in den letzten Jahren gewonnen hat, will man nicht expandieren. 340 Galerien hatten sich beworben, 170 teilgenommen. Sieben konnten wegen des Flugverbots nicht anreisen. Die Messeleitung hatte sich für eine größere Übersichtlichkeit eine neue Aufteilung ausgedacht: In Halle 1 stellten die etablierteren Galerien aus, in Halle 2 die, mit dem jüngeren Programm. Auch wenn man sich bei mancher Galerie fragen konnte, warum die nun gerade hier oder dort eingeordnet wurde, sorgte diese Aufteilung doch dafür, dass der Besucher zwei unterschiedliche Stimmungen erleben konnte: In Halle 2 ging es ein wenig chaotisch zu, aber hier waren Entdeckungen zu machen, in Halle 1 konnte man Luft holen.

 

Weitere Informtionen unter www.artbrussels.be