Nagelkünstler

Günther Uecker fordert anderes Verständnis für Flüchtlinge

Der Nagelkünstler Günther Uecker (86) hat im Umgang mit Flüchtlingen eine Rückbesinnung auf die gemeinsamen kulturellen Wurzeln gefordert.

"Der eurozentristische Blick, den wir uns angewöhnt haben, ist nicht immer hilfreich. Er produziert Ängste", sagte Uecker im Interview mit der "Welt am Sonntag". Die Europäer sollten sich häufiger daran erinnern, wo die Quellen der westlichen Kultur und Zivilisation lägen - nämlich auch im heutigen Irak, dem antiken Zweistromland. "Das vermeintlich Fremde, das zu uns gelangt, ist historisch betrachtet, ein fundamentaler Teil unserer Kultur", sagte Uecker. 

Uecker, der mit seinen Nagelreliefs Weltruf genießt, war kürzlich in den Iran gereist, wo er seinen Werkzyklus "Huldigung an Hafez" vorstellte. In den kommenden Tagen wird die von dem persischen Dichter inspirierte 42-teilige Serie erstmals in Deutschland im niedersächsischen Wolfenbüttel gezeigt.