François Hollande vor der Unesco-Generalkonferenz

Frankreich will bedrohten Kulturgütern im IS-Visier "Asyl" bieten

 Foto: Islamischer Staat/ dpa
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Screenshot aus einem Video, das von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) am 26.02.2015 veröffentlicht wurde und das angeblich zeigt, wie IS-Anhänger im Museum der Stadt Mossul (Irak) bedeutende Bildwerke aus der Antike zertrümmern

Frankreich will bedrohte Kulturgüter aus Krisengebieten vorübergehend sicher aufbewahren.

Als "ein Asyl für Museen, die angesichts der Gefahr ihre Sammlungen in Sicherheit bringen wollen", beschrieb Präsident François Hollande das Vorhaben am Dienstag vor der Unesco-Generalkonferenz in Paris. Sein Land werde anerkannten Regierungen und Museen Hilfe anbieten, um Notfallpläne zu entwickeln, damit die Werke vor Konflikten gerettet und zeitweise untergebracht werden können. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte immer wieder mit der Zerstörung bedeutender Kulturgüter für Schrecken gesorgt, beispielsweise im syrischen Palmyra.

"Das Asylrecht gilt für Personen, und wir müssen es übrigens garantieren, selbst in den schmerzhaften, bedrückenden Umständen, die wir gerade erleben", betonte Hollande vor dem Hintergrund der Terroranschläge von Paris. "Aber das Asyl gilt auch für Werke, für das Welterbe." Dies solle Teil eines geplanten Gesetzes werden.