Trailer online

Doku zu Bildhauer Olaf Metzel wird vorgestellt

Foto: Detail Filmplakat
Foto: Detail Filmplakat

"Being Olaf Metzel"

Für ein filmisches Porträt haben Bernd Schöppner und Florian Waldvogel den deutschen Bildhauer Olaf Metzel drei Jahre lang begleitet. Jetzt wird der Film in Berlin vorgestellt - und der Trailer ist online

"Es kann jeder reininterpretieren, was er will, wie er will, wo er will. Das geht mir am Rücken vorbei. Was mich interessiert: dass es eine überzeugende Arbeit ist, und zwar im künstlerischen Sinne." Wenn Olaf Metzel spricht, dann klingt es überdeutlich, maskulin, provokant. Der Künstler gilt als streitbarer Charakter, dessen Arbeiten gesellschaftspolitische Wunden nicht nur aufreißen, sondern den Finger tief hineinlegen.

Jetzt erscheint ein Film über den 1952 geborenen Bildhauer. "Being Olaf Metzel" zeichnet ein gleichermaßen intellektuelles wie lautes Bild des Künstlers, und schon der Titel macht klar: Bei Metzel geht es um Mindset, um eine Lebenseinstellung. Der Film zeigt ein Leben voller Protest und Kunst, von der Zeit der 68er über ein Hakenkreuz in einer "Türkenwohnung" bis hin zu einer Einzelausstellung in Nürnberg, der Stadt, in der Metzel 2006 viel Kritik auslöste. Damals verhüllte er das Wahrzeichen der Stadt, den Schönen Brunnen, zur Fußballweltmeisterschaft mit Sitzen aus dem Berliner Olympiastadion.

Im Film hat Olaf Metzel die Chance, sich zu erklären und seine Arbeiten einzuordnen. Unterstützt wird er dabei von Wegbegleitern, Galeristen und Kuratoren, die ebenfalls zu Wort kommen, darunter Ulrich Wilmes, der Hauptkurator des Haus der Kunst in München, und Kunsthändler Rudolf Zwirner.

Dem Bild des lauten Machos widerspricht "Being Olaf Metzel" nicht. Deutlich wird aber, dass Metzel weniger ein "intellektueller Hooligan" ist, wie ihn ein Kritiker einst nannte, sondern vielmehr ein aufmerksamer Gegenwartsbeobachter, der das Gesehene in eine hochgradig provokante und rabiate Sprache übersetzt, die nicht jeder spricht.

Der Film wird auf Festivals laufen und in ausgewählten Kinos, Termine stehen allerdings noch nicht fest.. Zunächst aber feiert der Film am an deisem Freitag Premiere in der Wentrup Gallery, die Olaf Metzel in Berlin vertritt. Im Anschluss diskutieren der Künstler, Rudolf Zwirner und der Kurator Florian Waldvogel, der den Film gemeinsam mit Bernd Schöppner gedreht hat. Es wird laut werden, dafür wird Metzel sorgen.

Nach dieser Premiere wird der Film auf Festivals laufen und vielleicht im Kino. Genauere Termine stehen noch nicht fest.