September-Ausgabe von Monopol

Die Kunst des Aufruhrs

"Sieben unbewaffnete Schwarze kaltblütig von der Polizei erschossen", schreit die Titelüberschrift der Zeitung. Sie könnte von heute sein. Doch der Mann, der diese Zeitung hält, heißt Malcolm X, und das Foto stammt von 1963, geschossen von dem großen afroamerikanischen Fotografen Gordon Parks.

#BlackLivesMatter lautet der Hashtag der Stunde. Und in der Kunst? Diese Frage stellt sich Monopol in seiner Septemberausgabe. Mit Gordon Parks, dessen Werk im September endlich in einer großen Retrospektive bei C/O Berlin gezeigt wird, porträtiert Monopol einen der großen Dokumentarfotografen des 20. Jahrhunderts – und den einzigen, der die Armut in den schwarzen Vierteln Amerikas, die er zeigte, selbst erlebt hatte.

Auf dem Titelbild der Septemberausgabe findet sich Tupac, die Rap-Ikone, wie der Kölner Künstler Marcel Odenbach sie zeigt – und Monopol-Redakteur Daniel Völzke beschreibt die immer engeren Verbindungen, die Hip-Hop und Kunst in der Gegenwart eingehen. Und DJ Spooky fordert in einem Essay die Freiheit des Sampling.

Weitere Themen in der erweiterten September-Ausgabe von Monopol: Kai Althoff, der Dandy der deutschen Kunst, bekommt seine große Retrospektive im New Yorker Museum of Modern Art – und gibt alles, um auch diese Institution außer Fassung zu bringen. Der amerikanische Musikjournalist Jon Savage spricht über Punk, seine frühen Fotos und den Brexit: "Für mich ist der Brexit letztlich das: ein Angriff auf alles und jeden, der sich jemals marginal, als Teil einer Minderheit, gefühlt hat". Und in unserer Reportage über die türkische Kunstszene nach dem Putsch sagt Bige Örer, Direktorin der Istanbul Biennale: "Kunst ist ein wichtiges Mittel des Widerstands und hat einen heilenden Effekt, gerade in traumatischen Zeiten. Wir spüren, dass die Menschen erwarten, dass die Kunst- und Kulturszene überlebt und einen Raum zum Atmen anbietet."

Der Septemberausgabe von Monopol liegt eine große Beilage zur Berlin Art Week bei.