Coup oder Kartell? Streit über eine Dakis-Joannou-Schau am New Museum

Als bekannt wurde, dass das New Museum, New York, im März eine Schau aus Werken der Sammlung Dakis Joannous bestreitet, gab es einen begeisterten – und einen empörten Aufschrei. Was so schlimm daran ist, die wohl weltweit brillanteste Privatsammlung zeitgenössischer Kunst auszuleihen? Der zypriotische Milliardär ist Trustee des Museums und lässt Jeff Koons die Werke aussuchen, dessen wichtigster Sammler er ist. So weit, so hochkarätig – aber eben auch konfliktreich: Presse und Blogger stellen die Integrität des öffentlichen Museums infrage, wenn es sich als wertsteigernder Katalysator für die Sammlung eines Mitglieds zur Verfügung stellt. Auch das Netzwerk um Museumskurator Massimiliano Gioni, den Galeristen Gavin Brown und dessen Künstler Elizabeth Peyton, Urs Fischer und Spencer Sweeney steht unter Beobachtung. „Sehr gemütlich“ findet ein Experte den Umstand, dass alle im New Museum ausstellen – und teilweise auch von Joannou erworben wurden. Doch will der Sammler überhaupt verkaufen? Und wie teuer könnten Koons & Co. noch werden? Fragen, die sich deutsche Museen schon nicht mehr stellen, wenn sie ihre mittellosen Häuser dankbar mit Privatsammlungen füllen.