Ostdeutschland

In Cottbus und Frankfurt startet Landesmuseum für moderne Kunst

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Das Kunstmuseum Dieselkraftwerk in Cottbus (hier im Bild) soll vom 1. Juli an mit dem Museum für Junge Kunst unter einem Dach zusammengelegt werden. Mit diesem Konzept will die Brandenburger Landesregierung eine neue Plattform für moderne Kunst aus dem Osten der Republik schaffen.

Zwei Standorte, ein Museum für ostdeutsche Kunst. Mit diesem Konzept will die Brandenburger Landesregierung eine neue Plattform für moderne Kunst aus dem Osten der Republik schaffen

Mit Festakten in Cottbus und Frankfurt (Oder) wird am Wochenende das neue Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst gegründet. Damit würden die Sammlungen ostdeutscher Kunst des Museums Dieselkraftwerk in Cottbus und des Frankfurter Museums für Junge Kunst zusammengelegt, sagte Kulturministerin Martina Münch (SPD) am Montag in Potsdam. "Die gemeinsame Präsentation wird die Ausstrahlung der Sammlungen ostdeutscher Kunst von der DDR-Zeit bis zur Gegenwart auf nationaler und internationaler Ebene deutlich stärken." Die rund 35.000 Werke der Museen werden künftig an beiden Standorten gezeigt.

"Mit der Fusion wird die kunstwissenschaftliche und museumspädagogische Arbeit gestärkt", betonte die Leiterin des Dieselkraftwerks, Ulrike Kremeier, die künftig das gemeinsame Haus leitet. "Dies ist dringend notwendig, weil auch mehr als 25 Jahre nach dem Fall der Mauer immer noch ein komisches Bild von der ostdeutschen Kunst existiert." Diese werden immer noch zu sehr mit der westdeutschen Brille unter dem Aspekt der staatlich verordneten sozialistischen Kunst betrachtet.

Das Museum Dieselkraftwerk startet am Samstag mit den Schauen "Blütezeiten" mit dem Fotografen Sven Gatter und "Paukenschlag der Moderne" mit Werken unter anderem von Man Ray, Alexander Rodtschenko und Raoul Hausmann. Im Frankfurter Packhof läuft vom 23. Juli bis Anfang September die Ausstellung "Das war die Zukunft" mit Bildern des Graffiti-Künstlers Marc Jung.

Das Land erhöht den Zuschuss für die beiden Museen um jährlich 450.000 Euro auf dann 1,3 Millionen Euro; eine weitere Million Euro steuern die beiden Städte bei. Dafür werden unter anderem zwei zusätzliche Mitarbeiter für die Planung und das Marketing eingestellt. Zudem erhält das Frankfurter Museum erstmals eine Museumspädagogin.

Hintergrund der Etataufstockung ist, dass die Landesregierung die Kultureinrichtungen in den großen Städten stärken will - als Ausgleich für den Verlust der Eigenständigkeit bei der geplanten Kreisreform.