Weltmesse

Art Basel setzt in unsicheren Zeiten auf Qualität

Foto: dpa
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Chiharu Shiotas Installation "Accumulation: Searching for Destination" (2014-2016) ist auf der Art Basel Unlimited zu sehen.

Schuldenkrise, Terrorismus und Kriege: Vor dem Hintergrund unsicherer Zeiten setzt die Kunstmesse Art Basel mehr denn je auf Spitzenqualität

Die weltweit wichtigste Kunstmesse Art Basel verspricht in diesem Jahr noch mehr Qualität als sonst. "Wir leben in unsicheren Zeiten. Solche Zeiten verlangen eine noch stärkere Messe", sagte der Leiter der Schweizer Kunstmesse, Marc Spiegler, am Dienstag. Die Qualität der historischen Arbeiten sei deshalb noch höher als im vergangenen Jahr, erklärte der Art Basel-Chef auf der Pressekonferenz. 

Die Art Basel sei noch nie eine Trendschau gewesen und werde es auch nie sein. Bereits im Vorjahr standen Klassiker der Moderne wie Pablo Picasso, Marc Chagall oder Max Beckmann, die auf dem Kunstmarkt immer seltener werden, im Fokus der Messepolitik des Kulturmanagers. 

Die Art Basel gilt als die bedeutendste Messe für Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Dieses Jahr nehmen 286 Galerien aus 33 Ländern teil. Mehr als 90 Prozent der Aussteller sind Stammgäste. Gute Galerien würden nicht aus dem Boden schießen, wie Spiegler am Rande der Pressekonferenz sagte. Unter den internationalen Ausstellern glänzen wie immer die Großen der Branche, darunter Hauser & Wirth, Thomas Zander, Thaddaeus Ropac oder White Cube. Beworben hätten sich etwa 800 Galerien.

In Zeiten von Krieg, Terrorismus und Flüchtlingskrise seien auch viele starke politische Arbeiten dabei, wie Spiegler weiter ausführte. Eine davon ist die Rieseninstallation "The Culture of Fear: An Invention of Evil" des Franzosen Kader Attia. Sie steht in dem Messebereich "Unlimited", in dem überdimensionale Werke gezeigt werden. Sie besteht aus einem Eisengerüst an dem Zeitungsausschnitte hängen, die von Gewalt und Rassismus handeln.

"Unlimited" zeigt dieses Jahr 88 monumentale Werke. Zu den spektakulärsten Arbeiten gehört "White House" von Ai Weiwei. Das einem Tempel nachempfundene Haus steht auf runden Glassockeln. Ein weiterer Blickfang ist die riesige Installation aus schwebenden Koffern von Chiharu Shiota. Die Künstlerin webt in Netzen Menschen und Objekte ein und stellt die Frage nach Herkunft und Identität. 

Sammler, Museumsdirektoren und VIPs können seit Dienstag die Messehallen mitten in der Stadt am Rhein besuchen. Für das breite Publikum öffnet die Art Basel am Donnerstag (16. Juni) ihre Tore. Sie endet am Sonntag.