Zu viel nackte Haut

Apple sperrt neue Ausgabe von Monopol im iTunes-Store

Diesen Monat ist am Zeitungskiosk von Apple kein Platz für Monopol frei – der für seine puritanische Bildpolitik bekannte Konzern hat Probleme mit den nackten Brüsten unserer Titelheldin Hannah Wilke

Wenn Sie also die große Sommerausgabe von Monopol mit dem Titelthema Feminismus als e-Paper lesen wollen, können Sie sie hier bestellen statt auf iTunes.

Was Apple nicht weiß: Hannah Wilkes Selbstporträt aus der "S.O.S. Starification Object Series" von 1974 enthält nicht nur nackte Brüste. Die Kaugummis, die sich die provokante Künstlerin in dem Bild auf Gesicht und Körper geklebt haben, bilden die weibliche Vulva nach.

Mit der Juli/August-Ausgabe von Monopol bekommen Sie also ein Cover mit einem ikonischen Kunstwerk, zwei nackten Brüsten und 16 nachgebildeten weiblichen Geschlechtsteilen – und drinnen ausführliche Essays und Analysen zur Frauenfrage in der Kunst.

Blick auf eines der Museen der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim. Der Streit um die Rechte an Fotos von Kunstwerken, die selbst keinen Urheberschutz mehr beanspruchen können, wird demnächst den Bundesgerichshof beschäftigen. In dem Fall geht es um Fotografien von Bildern in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen, die ungefragt im Online-Lexikon Wikipedia veröffentlicht wurden.