SFMoMA wiedereröffnet

Amerikas größtes MoMA jetzt in San Francisco

San Franciscos Museum of Modern Art (SFMOMA) wurde am Samstag nach dreijährigen Aus- und Umbauarbeiten wiedereröffnet.

Es verfügt jetzt über eine Ausstellungsfläche von 16 000 Quadratmetern, 40 Prozent mehr als das MoMA in New York. Statt des üblichen Banddurchschneidens ließ das Museum bei der Eröffnungszeremonie zehn Tonnen roten Konfettis auf die Ehrengäste rieseln. 5000 Eintrittskarten wurden verschenkt.

Die untersten zwei Stockwerke sollen auch in Zukunft jederzeit kostenlos zu besichtigen sein. Zu ihnen gehört die Lobby mit Richard Serras gewaltiger Skulptur "Sequence" sowie eine Galerie mit Werken von Alexander Calder. Sie führt durch riesige Glastüren in einen Garten, "Sculpture Terraces" genannt, mit einer langen von örtlicher Vegetation bewachsenen Mauer. 

Den Löwenanteil der Baukosten von 305 Millionen Dollar (knapp 270 Millionen Euro) verschlang der zehnstöckige, einem Kreuzschiff ähnelnde Neubau. Das geschwungene Bauwerk mit weiß schimmernder Fassade war von der amerikanisch-norwegischen Architekturfirma Snohetta entworfen worden. Norwegens Kultusministerin Linda Hostad Helleland lobte das Design in ihrer Festrede: "Das SFMOMA ist nicht nur ein fantastisches Museum, sondern schon als Bau ein Kunstwerk".

In der Bauzeit gelang es dem Museum nach einem Bericht des "San Francisco Chronicle" vom Sonntag, gut 3000 Kunstwerke von privaten Sammlern gespendet oder geliehen zu bekommen. Aus der Sammlung des Gap-Gründers Donald Fisher und seiner Frau Doris gingen über 1100 Bilder und Skulpturen für die nächsten 100 Jahre an das SFMOMA. So stellt das Museum derzeit 1900 Arbeiten von Künstlern aus, verteilt auf 19 neue Ausstellungen. Ein Stockwerk ist der Deutschen Kunst nach 1960 gewidmet und beeindruckt mit herausragenden Werken von Gerhard Richter.

Im Vergleich zum New Yorker MoMA mit seiner männlichen Dominanz räumt San Francisco Künstlerinnen wesentlich mehr Raum ein, schrieb das Blatt. Zu ihnen gehört die Abstrakte Expressionistin Agnes Martin (1912-2004). Die Ausstellung mit ihren Werken erhielt wegen deren meditativen Charakters bereits einen Spitznamen: die Kapelle. Noch ein anderer Aspekt unterscheidet die beiden Museen: San Francisco legt mehr Gewicht auf Arbeiten zeitgenössischer Künstler, das MoMA in New York ist reicher an moderner Kunst. 

Einen ausführlichen Bericht über das neue SFMOMA und die Kunststadt San Francisco lesen Sie in der Juni-Ausgabe von Monopol, die am 19. Mai erscheint