Protest gegen Trumps Einreiseverbot

MoMA zeigt Künstler aus dem Iran, Irak und Sudan

Aus Protest gegen das von Donald Trump verhängte Einreiseverbot zeigt das New Yorker Museum of Modern Art Werke von Künstlern aus den betroffenen Ländern.

Die acht Werke von aus dem Iran, dem Irak und dem Sudan stammenden Künstlern sollen auf unbestimmte Zeit zu sehen sein, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Das Museum hatte die Werke, darunter zwei Skulpturen und eine Videoinstallation, am Freitag in die Galerie des bekannten Museums aufgenommen und andere Werke dafür entfernt.

"Dieses Werk stammt von einem Künstler aus einem Land, dessen Bürgern die Einreise in die Vereinigten Staaten verwehrt wird", heißt es in der Beschriftung der acht Werke als Verweis auf Trumps Dekret vom 27. Januar. Die Arbeiten aus der ständigen Sammlung des MoMA würden gezeigt, "um die Ideale des Willkommens und der Freiheit als unverzichtbar für dieses Museum zu bekräftigen, wie sie es auch für die Vereinigten Staaten sind".

Nach dem Beschluss eines Bundesrichters aus Seattle ist das Dekret der Einreiseverbote für Bürger aus sieben islamisch geprägten Ländern zunächst ausgesetzt. Eine letzte Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Verbote steht aber noch aus. Möglicherweise wird der Streit bis ans Oberste Gericht der USA weitergereicht. Das Dekret betrifft neben dem Iran, Irak und Sudan auch Somalia, Syrien, Libyen und Jemen.

Die Arbeit "The Mosque" des sudanesischen Malers Ibrahim el-Salahi hängt im fünften Stock des MoMA nun an der Stelle von Picassos "Kartenspieler" von 1913-14. Neben Henri Rousseaus "Die schlafende Zigeunerin" (1897) wird das Werk "The Peek Projekt, Hong Kong, China" der irakischen Architektin Zaha Hadid gezeigt, Malerin Tala Madani aus dem Iran befindet sich im Blickfeld mit Ernst Ludwig Kirchner. "The Prophet", ein kleines Bronzetotem von dem iranischen Bildhauer Parvis Tanavoli, steht nun außerdem im Raum. "Tanz" und "Klavierstunde" von Henri Matisse wichen der 1962 entstandenen Arbeit "Mon père et moi" des Iraners Charles Hossein Zenderoudi. Die Fotografin Shirana Shahbasi besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft, doch darf wegen ihrer iranischen Wurzeln nicht in die USA einreisen. Ihre Fotografien sind neben Marcel Duchamps "To Be Looked At …" platziert. Zwischen den Werken von Alberto Burri und Antonio Tàpies sind die Arbeiten von Marcos Grigorian, ebenfalls aus dem Iran, zu finden.